Lotty Rosenfeld: ESTA LÍNEA ES MI ARMA
Samstag, 04. Oktober 2025, 12:00 - 17:00

Die Ausstellung LOTTY ROSENFELD: ESTA LÍNEA ES MI ARMA ist die erste große Werkschau ihrer Arbeit im deutschsprachigen Raum. Sie vereint Archivmaterial, Dokumentationen von Performances, frühe Installationen und bisher unveröffentlichte Werke. Sie zeichnet den Lebensweg einer Künstlerin nach, die zwischen Vertreibung und Widerstand, Auslöschung und Zeichen lebt.
Exilantin, Feministin, Stadtchoreografin, politische Aktivistin und Konzeptkünstlerin – Lotty Rosenfeld wurde 1943 in Santiago de Chile in eine Familie geboren, deren Geschichte von Flucht und dem Kampf ums Überleben geprägt war. Ihr Vater, Ernst Rosenfeld, verließ 1935 Nazi-Deutschland als Teil der ersten Welle jüdischer Flüchtlinge, die in Lateinamerika Sicherheit suchten. Ihre Großeltern, Rudolf und Charlotte Rosenfeld, die einst das Hotel Rom in Breslau besaßen, überlebten in Sibirien und kamen nach dem Krieg nach Chile. Im Exil baute die Familie Rosenfeld in Santiago ein neues Leben auf – und ein Café –, das auf Erinnerungen an ihr Leben in Europa gründete.
Aufgewachsen im Schatten des Traumas des Holocaust und inmitten der Widersprüche des Nachkriegs-Chile, entwickelte sich Rosenfeld zu einer Künstlerin, die nicht nur die vorherrschenden politischen Systeme, sondern auch die Grammatik des Alltagsraums in Frage stellte. Ihre Praxis entstand auf dem Höhepunkt der Pinochet-Diktatur, als öffentliche Proteste strafbar waren und staatliche Gewalt zur Normalität geworden war. Vor diesem turbulenten Hintergrund beanspruchte Rosenfeld die Straße sowohl als Medium als auch als Botschaft.
Ausstellung vom 21. September bis 25. Januar 2026
Öffnungszeiten: