Arthur Schnitzler (1862–1931) gehörte zu den bedeutenden Dramatikern und Erzählern Österreichs im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. 1924 publizierte er die Monolog-Erzählung »Fräulein Else«. Ihre Protagonistin ist die 19jährige Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts in Wien, die in den Dolomiten ihre Ferien verbringt. Um ihren Vater vor dem Bankrott zu retten, soll sie Geld von einem Geschäftsfreund erbitten, der als Gegenleistung fordert, sie eine Viertelstunde sehen zu dürfen, »nur vom Sternenlicht bekleidet«. Die Erzählung ist das Protokoll von Elses Wahrnehmungen und eine psychologische Fallstudie mit gesellschaftskritischem Akzent.
Veranstalter: Verein der Freunde der Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck e. V.