Premiere: Salome

Freitag, 21. September 2018, 20:00 - 22:00
KulturdornseAn der Untertrave 70, 23552 Lübeck
salome_logo.jpg

„Salome“ von Oscar Wilde in einer bild- und lichtgeprägten erotischen Szenerie …

Als große szenische und mit Erotik gefüllte Lesung bringen wir die Tragödie von Oscar Wilde in unsere Kulturdornse.

Der Text, den Richard Strauss später als Libretto für seine berühmte Oper verwendet hat, atmet wie wenig andere Werke die Dekadenz und die Hingeworfenheit des Fin de Siècle. Und dabei behält die archetypische Lolita-Thematik Aktualität. Ein biblisches Thema, das Religiösität und Frivolität in einer Art aufeinanderprallen lässt, die zu heftigen Diskussionen auf- und anregt.

Wir verlegen das Werk in eine Zeit, die das ausgehende 19. und beginnende 20. Jahrhundert atmet und in einen Salon. Besonders interessiert uns an dem Werk die in der Figur der Salomé angelegte postpubertäre Seelenwelt. Salomé handelt bereits erwachsen, reagiert doch aber überaus kindlich geblieben und ist sich durchaus ihrer Wirkung, der Wirkung ihres Körpers auf die Männerwelt unbewusst bewusst.

Das Lolita-Thema hat seit Anbeginn die Künstlerwelt inspiriert. Und auch hier zeigt sich, wie sehr Kunst die elementaren Archetypen zu behandeln sucht. Was ist Salomé mehr als das Sehnsuchtsbild eines Mannes durch alle Alter, sich effektiv zu verbreiten und sich zurückzuwünschen in die eigene Postpubertät. Und so ist denn auch Salomés Tanz, der Tanz der sieben Schleier, die zentrale Szene in Wildes Bühnenfassung; und nimmt selbst in Richard Strauss‘ auf Wildes Texten basierende Oper fast zehn Prozent der gesamten Handlung in Anspruch.

Salomé, die ihre Reize gedankenlos zur Schau stellt, bringt ihren Stiefvater Herodes mehr als einmal in Versuchung. Sicher von der Mutter zu oft ermahnt, sich mehr zu bekleiden als offensichtlich, schert sie sich wenig um die aufgeladene Luft im Palast. Sie ist fasziniert vom Täufer Johannes, Jochanaan, dessen Stimme aus seinem Verließ Unheil über Palast und königliche Familie prophezeit. Sie klingt so anders, so interessant. Überhaupt ist dieser enigmatische Mann ein Ruf aus tiefstem Bauch nach zu erkundender Lust; und er weckt Verlangen, erblühendes gieriges erschreckendes Verlangen.

Ein Kreis enttäuschter Begierden schließt sich, wenn Herodias nicht länger Herodes betört, Jochanaan Herodias verflucht, Salomé Jochanaan nicht gewinnen kann, und Herodes kurzer Lustgewinn durch Salomés Tanz zum Verlust seines und aller Heil gereicht. Alle Verbindungen sind am Ende gekappt.

„Man sagt, dass die Liebe einen bitteren Geschmack hat… Allein, was tut’s.“

Mit
Marina Tinz/Anne Patzer (Salome),
Saskia Schmidt-Enders (Herodias)
Victor Schmidt (Jochanaan) & 
Stephan Joachim (Herodes)

 

Eintritt zu 32,- € (ermäßigt 21,- €)


März 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31

Wetter in Lübeck

Highlights Vorschau

05Apr

Fr. | 20:00 | Musik- und Kongresshalle – MuK
11Apr

Do. | 20:00 | Musik- und Kongresshalle – MuK
20Apr

Sa. | 20:00 | Musik- und Kongresshalle – MuK
28Apr

So. | 20:00 | Kolosseum