Claudio Monteverdi steht wie kaum ein anderer für den Übergang von der Renaissance zum Barock. Als musikalischer Wegbereiter verband er alte Kunst mit neuem Ausdruck, und öffnete der Musiktheater-Geschichte mit Werken wie „L’Orfeo“ ganz neue Räume. Am 7. September 2025 um 17 Uhr lassen das Vokalwerk Hannover unter der Leitung von Martin Kohlmann und das auf historische Aufführungspraxis spezialisierte Weckmann-Consort eines seiner bedeutendsten Werke in der Aegidienkirche Lübeck lebendig werden: die „Vespro della Beata Vergine“, besser bekannt als Marienvesper. Kaum ein Werk der Musikgeschichte vereint die Gegensätze zweier Epochen so überzeugend wie dieses: Hier trifft die polyphone Pracht der Renaissance auf die expressive Emotionalität des frühbarocken Stils. Monteverdi schöpft in seiner Vesper aus beiden Klangwelten – monumental, innig, ekstatisch. Und obwohl das Werk über 400 Jahre alt ist, berührt es uns heute noch unmittelbar. Eingängige Melodien, plastische Textausdeutung und ein rhythmischer Puls, der fast tänzerisch wirkt. Monteverdi komponierte für Herz, Geist und Sinne.
Vokalwerk Hannover
Das Vokalwerk Hannover unter der Leitung von Martin Kohlmann ist ein professionelles Ensemble aus studierten Sänger:innen, das Chormusik auf höchstem Niveau präsentiert. 2019 gegründet, verbindet es einen Schwerpunkt auf Alter und Neuer Musik mit innovativen Konzertformaten. Neben Werken von J. S. Bach gehören auch Kompositionen von Frank Martin, Francis Poulenc oder Einojuhani Rautavaara zum Repertoire. Das flexibel besetzte Ensemble arbeitet regelmäßig mit renommierten Instrumentalformationen zusammen und engagiert sich in Education-Projekten zur Nachwuchsförderung.
Weckmann-Consort
Das Weckmann-Consort widmet sich dem Originalklang auf historischen Instrumenten und wurde von Lea Suter und Juan Gonzalez Martinez gegründet. In Anlehnung an das Collegium Musicum des Hamburger Komponisten Matthias Weckmann belebt das Ensemble die Klangwelt des 17. Jahrhunderts, mit Musik zwischen Kirche und Stadt, mit Orgel, Zink, Posaune, Violine, Dulzian und Cembalo. Konzertreisen führten das Ensemble bereits an bedeutende historische Orgeln in Norddeutschland und der Schweiz.