In Kooperation mit dem Willy-Brandt-Haus und den Nordischen Filmtagen Lübeck
Helsinki, 1. August 1975. In der finnischen Hauptstadt wird Geschichte geschrieben: Mit dem Ziel, den Kalten Krieg zwischen Ost und West zu entschärfen, unterzeichnen 35 Staats- und Regierungschefs die Schlussakte der Konferenz für Sicherheit und Zusammenleben in Europa (KSZE). Zumal das Wettrüsten der beiden Supermacht UdSSR und USA bald wieder zunahm, galt die KSZE lange Zeit als endlose diplomatische Schlacht ohne Bedeutung. Im Rückblick aber zeigt sich ihre Sprengkraft – die KSZE veränderte die Welt. Die Konferenz legte den Grundstein für das Ende des Eisernen Vorhangs, sie leitete den Fall der Berliner Mauer und den Zerfall der Sowjetunion ein.
Der international von der Kritik groß gefeierte Dokumentarfilm von Arthur Franck wirft einen faszinierenden Blick auf die historischen KSZE-Verhandlungen in Helsinki 1975. Der Film ist ausschließlich aus Archivmaterialien gestaltet, erzählt wird er von Schauspieler Bjarne Mädel. Mit einem fast schon satirischen Arrangement KI-generierter Vertonungen ehemaliger Geheimdokumente erweckt er die politischen Akteure jener Zeit ebenso skurril wie authentisch zum Leben.
„Der Helsinki Effekt“ feiert Diplomatie als die Kunst, Nationen zusammenzubringen und sich auf für alle Seiten vorteilhafte Prinzipien zu einigen. Und er feiert den Dialog als Grundvoraussetzung, Lösungen für ein Miteinander zu finden: Die Anführer der Supermächte vor 50 Jahren standen sich erbittert gegenüber, aber sie redeten noch miteinander. Heute mehr denn je fällt dem Film damit eine große aktuelle Relevanz zu.
Mit einem Impulsvortrag von Bernd Greiner, Gründungsdirektor der Berliner Kollegs Kalter Krieg
D / FIN / N 2025, 88 Min., FSK: o.A.
R+B: Arthur Franck
Anmeldung über das Willy-Brandt-Haus unter 0451/122 4250 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! am 11. Juni und am 12. Juni erforderlich!