Virtuose Concerti von Georg Christoph Wagenseil, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Georg Albrechtsberger und Wolfgang Amadeus Mozart: Das Barockorchester ELBIPOLIS und das Duo GlossArte (Lea Suter, Cembalo, und Juan González Martínez, historische Posaune) präsentieren „Concerto!“ am Sonntag, den 16. Februar im Haus Eden in Lübeck. Authentische Instrumente und historische Aufführungspraxis in kammermusikalischer Besetzung schaffen ein Gesamtkunstwerk des 18. Jahrhunderts. Der Eintritt ist frei.
Mit den großen Konzertwerken der „Wiener Klassik“ verbindet man Haydn, Mozart und Beethoven. Von den unzähligen Komponisten der zweiten Reihe ist selten die Rede. Ein solcher Meister ist der heute weitgehend vergessene Georg Christoph Wagenseil (1715–1777), der unter anderem für den Wiener Kaiserhof über 100 Sinfonien komponierte. Von ihm erklingt das Concerto für Posaune von 1770 mit dem vielversprechenden Juan González Martínez an der Posaune. Ebenfalls selten zu hören ist das Concerto für Soloposaune und Streicher von Johann Georg Albrechtsberger (1736–1809). Der österreichische Komponist ist vor allem als Lehrer Beethovens bekannt und galt als Meister der Kontrapunktlehre. Lea Suter tritt mit dem Concerto für Cembalo und Streicher in d-Moll, Wq. 1 von Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788) auf. Carl Philipp Emanuel Bach war 27 Jahre lang Konzertcembalist am Hof Friedrich II. in Berlin. Wolfgang Amadeus Mozarts galante, heitere Sinfonie in D-Dur KV 136, auch als „Salzburger Sinfonie“ bekannt, entstand 1772 und darf beim Konzert
„Concerto! – Gesamtkunstwerk des 18. Jahrhunderts“ nicht fehlen.
Mit diesem Konzert möchten die Ensembles dem Publikum die Möglichkeit bieten, in die Welt vergangener Musizierweisen einzutauchen, in denen Orchestermusiker selbst zu Solisten werden (Posaune, Cembalo, Trompete). Ein Barockorchester am Tor zur Welt: So versteht sich Elbipolis selbst. Nicht zufällig hat das Ensemble unter der Leitung von Konzertmeister Jürgen Groß seinen Namen der Hansestadt entlehnt: ELBIPOLIS – die Stadt an der Elbe – Hamburg. Ihre Lust an musikalischen Neuentdeckungen zeigen die Barockspezialisten nicht zuletzt in ihren Produktionen jenseits des gängigen Repertoires der Gänsemarktoper. Der Erfolg bei Kennern und Liebhabern gibt ihnen recht. Die jungen Musiker Lea Suter und Juan González Martínez vom Duo GlossArte haben sich zum Ziel gesetzt, die Literatur für historische Posaune und historische Orgel oder Cembalo bzw. deren Nachbauten zu erforschen und aufzuführen. Neben nachgebauten Posaunen aus der Klassik sowie original erhaltenen romantischen Posaunen steht dem preisgekrönten Ensemble die Rekonstruktion eines 16-Fuß-Cembalos (gebaut von Matthias Kramer 2021) nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts zur Verfügung.
Das Konzert verbindet musikalische Raritäten mit einer intensiven Auseinandersetzung über die historischen Gegebenheiten der Wiener Vorklassik. Dabei steht nicht nur die Virtuosität der Musiker im Mittelpunkt, sondern auch das Zusammenspiel mit dem beeindruckenden Klangraum der Ansgarkirche. Das Publikum erlebt, wie historische Instrumente wie die 16-Fuß-Cembalokopie von Matthias Kramer oder Nachbauten klassischer Posaunen einen unvergleichlichen musikalischen Dialog erschaffen.
Konzertprogramm
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonien in F KV 138 und in D-Dur KV 136
Georg Christoph Wagenseil: Concerto für Posaune
Carl Philipp Emanuel Bach: Konzert für Cembalo und Streicher in d-Moll, Wq. 1
Johann Georg Albrechtsberger: Konzert für Soloposaune und Streicher
Foto: (c) Elbipolis