Double Act - Sven Kroner & Sophie Schweighart

Dienstag, 06. Dezember 2016, 10:00 - 17:00
Overbeck-GesellschaftKönigstr. 11, 23552 Lübeck
SvenKroner_ Atelierwand.jpg

Sophie Schweighart. Das helle Zimmer

Betritt man Sophie Schweigharts Rauminstallationen, findet man sich einer ganz eigenen, vermeintlich rationalen Systematik, einer logischen und wissenschaftlichen Ordnung ausgesetzt, die nur in ihrem inszenierten Kosmos Sinn ergeben mag. Bühnenartige Installationen, die geheimnisvoll, traumartig, von einer surrealen Bildvorstellung geprägt, obskur oder kafkaesk anmutend in ihren Kreislauf hineinmanövrieren – ein in sich geschlossenes System, das einem eigenen, immanenten Rhythmus verschrieben scheint. Theatrale Räume wie Darstellungen innerer Seelenleben, Orte von psychischer Intensität und erlebbarer Nähe bergen oftmals performative Momente im Rahmen derer sich die Künstlerin selbst als Teil einer Körperschaft, einer Art gesamten Somas begreift. In ihrer Installation Das helle Zimmer scheint man in eben einen solchen Turnus zu geraten, in ein System, das die eigenen Bewegungen anleitet. Weilen, warten, verharren – die Künstlerin bestimmt durch ihre Gestik und atmosphärischen Arrangements die emotionale und körperliche Rezeption ihrer Arbeit und lässt gleichsam Raum für eine individuelle Suche.

Sven Kroner. Walk like a giant


Aus den Gemälden von Sven Kroner spricht eine gewisse Sehnsucht, genährt von nostalgischen Empfindungen über Gewesenes – der Wunsch nach Einfachheit und Sorglosigkeit, nach der schicksalhaften Unvorhersehbarkeit und Irrationalität von Natur. Auch wenn in einigen Arbeiten unbezwingbare Urkräfte Gestalt gewinnen, versucht der Künstler keineswegs mythische Differenzen mit dem Irdischen darzustellen. Vielmehr wird die große Gebärde durch Ironie und Übertreibung ausgehöhlt, scheint die imposante Umgebung den Menschen nicht sonderlich zu beeindrucken. Kroners Autos fahren auf Autobahnen unbeirrbar prachtvollen Sonnenuntergängen entgegen, seine Skiläufer sind beim Ausweichen vor Lawinen viel zu gewandt, um sich über ihr Leben Gedanken zu machen. In einer neuen Serie von Arbeiten thematisiert Sven Kroner den „Ausblick“, indem er sich der Metapher des Fensters bedient. Hierbei handelt es sich um das klassische Motiv der malerischen Selbstreflexion. Der Blick wird gerahmt und in einen konkreten räumlichen Zusammenhang gestellt.

Foto: Sven Kroner, Atelierwand, 2015, Acryl auf Nessel, 160x230cm, Courtesy Anne de Villepoix, Paris-1.jpg



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