Ernst Barlach - Jorge Rando Begegnung

Donnerstag, 15. September 2016, 11:00 - 17:00
Ernst Barlach Museum RatzeburgBarlachplatz 3, 23909 Ratzeburg
Jorge Rando-Ernst Barlach-Ausstellungsansicht 4.JPG

Im Ernst Barlach Museum Ratzeburg treten 80 zum Teil großformatige Gemälde, Aquarelle und Miniaturen Jorge Randos in Dialog mit den Figuren Ernst Barlachs. Ob wohl zwischen den beiden Künstlern mehr als 80 Jahre liegen, sind ihre Werke sich thematisch und in der Intention sehr nahe. Beide kritisieren den Zustand der Welt, das materialistisch und egozentrisch ausgerichtete Denken und Handeln in der modernen Welt, das soziale Gerechtigkeit und Frieden aber auch die natürliche Ressource Erde immer noch, oder vielmehr, immer weiter bedroht.

In der Ausstellung finden sich verschiedene Themengruppen: Die frühesten Bilder stammen aus der Reihe „Afrika“, die Rando nach mehreren Reisen bereits in den späten 1970er Jahren zu malen begann. Sie sind so aktuell, als hätte er sie gestern gemalt haben können. Die Korrespondenz mit den Menschenbildern Barlachs, die nach dem 1. Weltkrieg entstanden sind und die Frage nach der Zukunft der Moderne zum ersten Mal in ihrer ganzen Tragik zum Ausdruck brachten, stellt die Frage nach Fortschritt und Fairänderung der Welt heute. Sind wir wirklich weiter gekommen seitdem? Was muten wir der Natur, was muten wir unserer Erde zu? Wie wollen wir die Katastrophe mit dem Klimawandel und seinen Folgen lösen?

Die Erhabenheit der Natur ist ein weiteres Thema in der Malerei Jorge Randos. Seine Landschaften zeigen uns unseren Verlust in Zeit und Raum. In den „Vertikalen Horizonten“ verbindet Rando die Erde mit dem Himmel. Seine Landschaften sind Kathedralen. Unsere Landschaften sind Flughäfen, Shopping-Malls, Hotellobbys, absurde Horizonte von egomaner Aufgeblasenheit. Randos Landschaften offenbaren seine Leidenschaftlichkeit, mit der er für die Idee der Schöpfung eintritt. Es sind die Farben des Südens, die transparenten Schichtungen und Bündelungen des Lichts und die vielfach sakralen Perspektiven, die den Eindruck erwecken, er wolle den Menschen, der Natur, den Dingen jene Einzigartigkeit zurückgeben, die dem instrumentellen und materialistischen Denken in unserer Zeit schon lange abhanden gekommen ist. Auch hier treffen sich Jorge Rando und Ernst Barlach. Barlach hat nie Landschaftliches gestaltet, aber seine Menschenbilder bringen eine spirituelle Energie zum Ausdruck, die sie umgibt und die über die sichtbaren Dinge und die Tragik der Realität hinaus Hoffnung und Gestaltungswillen einer besseren Zukunft begründet. Die Bilder von Jorge Rando und die Skulpturen von Ernst Barlach fordern auf, gestern wie heute, sich verantwortlich zu fühlen für den Mitmenschen und den Zustand der Welt. Sie sind und bleiben losgelöst von Ort und Zeit, kraftvoll, mahnend, tröstend und unausweichlich.

Die Ausstellung wird realisiert in Kooperation mit dem Museum Jorge Rando in Málaga, Kuratorin: Heike Stockhaus.

Ausstellungsdauer: 10.Juli bis 2. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Di. bis So.,11 bis 17 Uhr


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