Vortrag von Magnus Rosborn, Filmarchivar des schwedischen Filmarchivs
Zur Nordischen Woche 1921 wurde neben Kunstausstellungen auch eine Filmschau veranstaltet, zu der es in den „Lübeckischen Blättern“ hieß, sie biete „willkommene Gelegenheit, den friedlichen Wettbewerb zu beobachten, in dem die nordische und die deutsche Filmindustrie auf dem Gebiete des Kulturfilms stehen.
Die Verfilmung des Gedichts von Heinrich Heine entstand als schwedische Großproduktion in aufwendigen Studiodekorationen und an Originalschauplätzen im Rheinland. Der seinerzeit in Deutschland nicht gezeigte Film wurde 2018 vom Schwedischen Filmarchiv restauriert, anschließend von den Bonner Stummfilmtagen erstaufgeführt und 2019 im heutigen Kevelaer gezeigt. Der für die Restaurierung des Films zuständige Filmarchivar Magnus Rosborn gibt eine Werkeinführung und stellt eines der bemerkenswertesten Filmprojekte der schwedischen Filmgeschichte vor.
Für die Wiederaufführung wurde der Film digitalisiert und dramaturgisch sinnvoll eingefärbt. Rosborn sah den Film zum ersten Mal 2002. Er war damals Student und wollte eine Arbeit über den Regisseur Ivan Hedqvist schreiben. Warum ist dieser Film nicht berühmt, fragte er sich. Und: Kennt ihn jemand in Deutschland? Seiner Begeisterung und seinem Engagement für diese filmische Rarität ist es zu verdanken, dass man ihn nun in Lübeck kennenlernen kann.
Die Vorführung des Films findet im Rahmen der Nordischen Filmtage am 4.11. in St. Jakobi statt. Weitere Informationen finden Sie hier.