Prof. Dr. Friedhelm Marx (Bamberg)
Adrian Leverkühn als Faust-Figur: „Dr. Fausti Weheklag“ und das Ende des Romans Musik von Monteverdi, Schönberg und Berg mit Mert Yesilmenderes (Klavier), Celina Denden, Nataliya Bogdanova (Sopran), Johanna Thomsen (Mezzosopran) und Ulf Dressler (Theorbe).
Friedhelm Marx untersucht in seinem Vortrag, wie der Roman die mythische Geschichte des Teufelsbündlers Faust mit der prekären Gegenwart Deutschlands im Nationalsozialismus verbindet. Dabei steht das letzte Kapitel des Romans, in dem viele mythische und politische Fäden zusammenlaufen, im Mittelpunkt. „[...] etwas Modernes, aber mit mythischen Einschlägen immerhin: eine Art von Teufelsverschreibungs-Geschichte, deren Held ein Künstler (Musiker), kurzum eine unheimliche und komplizierte Sache, die auch die Traurigkeit des deutschen Schicksals mit einschließt“ – so skizziert Thomas Mann selbst am 9. Mai 1943 in einem Brief an Ida Herz sein neues Romanprojekt. Adrian Leverkühns letztes Werk, die Symphonische Kantate „Dr. Fausti Weheklag“ rückt Mann in die Nähe ganz unterschiedlicher realer Vorbilder, die Mert Yesilmenderes (Klavier), Celina Denden, Johanna Thomsen, Nataliya Bogdanova (Gesang) und Ulf Dressler (Theorbe) hörbar machen.
Mit Unterstützung der Possehl-Stiftung wurden die Vorlesungen im Großen Saal der MHL aufgenommen und von der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie postproduziert. Vom 5. Januar bis zum 2. Februar 2021 werden die fünf Veranstaltungen jeweils am Dienstag um 18 Uhr im MHL-Streaming-Kanal erstmalig ausgestrahlt. Eine anschließende Liveschaltung bietet Raum für Diskussionen.