Lübecker Erich-Mühsam-Preis geht 2016 an Konstantin Wecker

In einer Zeit weltweiter gesellschaftlicher Umbrüche und Verunsicherungen verleihen wir den Erich-Mühsam-Preis 2016 an den philosophierenden Musiker, musizierenden Philosophen, Liedermacher, Poeten, Aktivisten und Anarchisten Konstantin Wecker.

Die Erich-Mühsam-Gesellschaft würdigt damit einen Künstler, der sich seit vielen Jahren für Pazifismus, die Utopie einer friedlichen Welt, Menschenrechte, die friedliche Aufnahme von Flüchtlingen und gegen Fremdenhass, rechte Hetze, Machtmissbrauch, Willkür und Gewalt jeder Form einsetzt. Dabei nimmt er die Menschen auf eine zarte und zugleich aufwühlende Suche mit nach der Vision einer gerechten Welt. Er rüttelt auf und prangert an. Er ist in Erich Mühsams Sinne ein Anarchist und glaubt nach wie vor an eine herrschaftsfreie Gesellschaft und überträgt in hervorragender Weise Erich Mühsams Vermächtnis „Sich fügen heißt lügen“ in die heutige Zeit.

Die Preise werden am 14. Oktober in Lübeck verliehen. Am Freitag, den 14. Oktober ist Konstantin Wecker & Band auch in der Lübecker Musik- und Kongresshalle mit seinem Konzert "Revolution" zu Gast. www.wecker.de

Bisherige Preisträger des Erich-Mühsam-Preises:

1995 Der Totalverweigerer Andreas Speck

1997 Die Asylgruppe Ostertor (Bremen)

Förderpreis: Lübecker Bündnis gegen Rassismus

1999 Der Kabarettist Dietrich Kittner

2001 Der afroamerikanische Journalist Mumia Abu-Jamal

2003 Die Tageszeitung "junge Welt"

2005 Die Rechtsanwältin und Autorin Felicia Langer

2007 Das Komitee für Grundrechte und Demokratie

2009 Gunter Demnig für das Projekt "Stolpersteine"

2013 Die Verleger Andreas Hohmann und Jochen Schmück

Gleichzeitig verleiht die Erich-Mühsam-Gesellschaft den Erich-Mühsam-Förderpreis 2016 an das Lübecker Flüchtlingsforum:

Erich Mühsam hat sich zeitlebens für Freiheit im Leben und Denken sowie im Kampf für Gerechtigkeit und Menschenwürde eingesetzt. Das Lübecker Flüchtlingsforum tritt in diesem Sinn seit Jahrzehnten unermüdlich für die Rechte von Menschen ein, die in Deutschland Zuflucht suchen vor Krieg, Diktatur und Hoffnungslosigkeit, für ein Leben in Frieden und Freiheit. Es organisiert die Solidarität gegen Ausgrenzung, Rassismus, Diskriminierung für die Rechte von Geflüchteten. Dabei nimmt es die Verhältnisse nicht als gegeben hin, sondern kritisiert öffentlich die Diskriminierung von Geflüchteten durch Staat und Gesellschaft.

Hintergrund:

Erich Mühsam hat sich sein Leben lang nicht gefügt. Schon früh hatte er eindringlich vor der unheilbringenden Gefahr des Faschismus gewarnt und gehörte zu den ersten und bekanntesten Opfern. Am 10. Juli 1934 wurde er im KZ Oranienburg ermordet. Sein Name wurde zum Synonym für Menschlichkeit, Würde und Widerstand gegen Unrecht. Der Erich-Mühsam-Preis will dieses Andenken lebendig erhalten. Er wird an Personen oder Initiativen verliehen, die in seinem Sinne wirken, indem sie sich den kulturellen, politischen und sozialen Herausforderungen der Gegenwart stellen, die Verhältnisse nicht als gegeben hinnehmen, sondern im Sinne einer lebenswerten Zukunft nach befreienden Alternativen suchen.

Der Preis wird seit 1993 von der Erich-Mühsam-Gesellschaft verliehen. Sie pflegt das Andenken von Erich Mühsam, verbreitet sein Werk und fördert Bestrebungen, die im Sinne Erich Mühsams für Frieden, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit eintreten. Der Erich-Mühsam-Preis ist mit 3.000 € und der Erich-Mühsam-Förderpreis mit 1.000 € dotiert, beide werden gestiftet von Frank-Thomas Gaulin. 


Kommentare  

# Es war die Mühsam wertUlla Veith (10.09.2016, 13:55)
Gratulation mit ultimativem Kommentar:
http://www.harmbengen.de/toonpool/2016%2009%2007%20schwarze_null_steht_2770215.jpg

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