Ein Arbeitskreis tagte und tagte und gebar schließlich noch nicht mal ein Mäuschen

Im Jahr 2013 sind in der Hansestadt zwei Bürgerschaftsanträge von den Grünen und der SPD gestellt worden. Darin ging es um die Prüfung von Ehrenbürgern der Stadt und um Straßennamen, die nach Personen benannt worden sind, die aus heutiger Sicht anders als zum Benennungszeitpunkt bewertet werden.

Ein interfraktioneller Arbeitskreis tagte seit dem mehrere Male pro Jahr, begleitet von einem Historiker und Fachleitern des Bau- und Kulturbereichs, auch dem Leiter des Archivs. Ende dieses Jahres ist eine Veranstaltung für die betroffene Öffentlichkeit bzw. die jeweiligen Anwohner geplant, um die Akzeptanz für Vorschläge des Arbeitskreises zu prüfen. Ein/mein Vorschlag war, kritische Zusätze an den Namensschildern anzubringen, z. B. Hindenburgplatz, früher Republikplatz, seit 1933 Hindenburgplatz (Hindenburg ernannte Hitler zum Reichskanzler).

Ehrenbürger ist immer noch Georg Kalkbrenner. Er spielte eine unrühmliche Rolle, als er 1933 den Nazis bei der Machtübernahme behilflich war und ihnen bis 1945 als Finanzfachmann diente. Von 1945 bis 1951 übertrug man ihm erneut die Leitung der städtischen Finanzen. 1951 verlieh ihm die Hansestadt die Ehrenbürgerwürde. Zu einer Umbenennung  der Straße, die seinen Namen trägt, fand sich im Arbeitskreis keine Mehrheit. Hingegen ist die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft wohl Konsens.
Formell bedarf es noch des Beschlusses, um die Straßenschilder zu bereinigen und das Foto von Kalkbrenner im Rathaus endlich zu entfernen.

 


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