Das verordnete Geschlecht (Doku)
Montag, 17. Juli 2017, 20:30

Für Ärzte ist Intersexualität eine Krankheit, die sie behandeln wollen. Die Betroffenen werden durch die Eingriffe aber nicht geheilt, sondern von frühester Kindheit an traumatisiert. Denn Zwitter sind nicht und fühlen sich nicht krank - sie fordern Anerkennung. Eines von 2000 Kindern wird ohne eindeutige Geschlechtsmerkmale geboren. In den westlichen Industriegesellschaften ist die Existenz von Zwittern aber ein Tabu: Dass es nur zwei Geschlechter gibt, Männer und Frauen, ist eine der grundlegenden gesellschaftlichen Normen, die nicht in Frage gestellt wird. In Das verordnete Geschlecht geht es um die Geschichte von Zwittern – aber auch um die weiterreichende gesellschaftliche Bedeutung, die es hat, dass die Gesellschaft nur die Existenz von zwei Geschlechtern anerkennen will.
D 2001, 62 Min., R+B: Oliver Tolmein, Bertram Rotermund
Im Anschluss an den Film laden wir zu einem Filmgespräch ein.
In Kooperation mit dem ZKFL der Universität Lübeck.