|
Jörg Immendorff zählte zu den bekanntesten Künstlern Deutschlands. Frühzeitig malte er – im Gegensatz zu vielen anderen Künstlern seiner Generation – realistisch.
Immendorffs Bilderwelt ähnelte lange Zeit einer mit Zitaten und Anspielungen auf die Geschichte und die Kunstgeschichte reich ausgestatteten, fast opulenten Bühne. Die Protagonisten seiner Werke sind Künstlerfreunde, Lehrer, Vorbilder oder Figuren aus anderen Geschichten, zum Beispiel Opern, und immer wieder auch er selbst. Seit 1998 veränderte sich der Stil des Künstlers stark. Selbst sagte er, er wolle seine Gemälde von dem erzählenden Lametta befreien, um zu einer reineren Malerei zu kommen. Ein Grund für den neuen Stil dürfte u.a. auch die amyotrophen Lateralsklerose (ALS) gewesen sein, an der Immendorff seit 1997 litt.
Die Ausstellung in Eutin gibt einen Überblick über das grafische Schaffen des 2007 verstorbenen Künstlers. Sie beschränkt sich bewusst nicht nur auf einzelne Mappenwerke oder Motive, sondern will einen möglichst vielgestaltigen Blick auf die reiche Motivwelt dieses faszinierenden, den Lauf der Weltgeschichte in seinen Bildern vorausahnenden Künstlers bieten. Neben den kleineren Blättern sind es insbesondere seine ungewöhnlich großformatigen Grafiken, die den Betrachter faszinieren.
„Gestatten, mein Name ist Geschichte! Jörg Immendorff – Grafische Werke“ ist eine Kooperation des Ostholstein-Museums Eutin mit der Galerie Breckner in Düsseldorf.
Begleitend zur Ausstellung erscheint im Kunstverlag Till Breckner ein Katalog.