Auf der Suche nach Glas wird man in Büchern schnell fündig: gläserne Schuhe, gläserne Särge und gläserne Türme oder Spiegel und Schneekugeln lassen sich in vielen Geschichten aufstöbern. Aber „Gläserne Welt“ kann viel mehr bedeuten als nur eine buchstäblich aus Glas bestehende Welt. Es kann ein totalitärer Überwachungsstaat sein, voller gläserner Menschen, die von allen eingesehen werden können. Oder eine gesellschaftliche gläserne Decke, die Menschen am sozialen Aufstieg hindert.
Genauso kann auch unsere innere Welt wie aus Glas sein, etwa wenn durch ein Ereignis eine Weltsicht oder die unsichtbaren Wände um einen herum zerbrechen – oder man selbst an ihnen zerbricht. Eine Person, die nach schockierenden Erlebnissen ihr Leben zersplittert vorfindet, lebt ebenso in einer gläsernen Welt, wie eine, die durch eine gläserne Barriere auf eine bessere Welt blickt, diese aber nie erreichen kann. Doch auch wenn für eine Zeit unsere Welt wie ein Haufen Scherben vor uns liegt, werden wir sie doch immer wieder zusammenkleben.
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