Das Kinder- und Jugendtheater ist auf dem Weg. Mit Umwegen und Auswegen. Es will etwas auf den Weg bringen, manchmal auch den Weg weisen. Leider steht der Entwicklung immer noch so manches im Wege: Das Missverständnis von Kindertheater als Kinderteller, halbe Portion und halber Preis.
Aber: Das Kinder- und Jugendtheater, ob in Dänemark oder Deutschland, ist trotz aller Widrigkeiten auf dem Weg, was Inhalte und Ästhetik betrifft; denn es ist das zeitgenössischste Theater, schon allein wegen der Zielgruppenorientierung. Es ist das vielfältigste Publikum und deshalb hat es Vielfalt verdient, die Diversität als Thema, eine Polyphonie der Stile.
Und: es gibt eben nicht den einen Weg, Theater zu machen. Es geht um künstlerische Teilnahme und kulturelle Teilhabe; wichtig ist nach wie vor, dass es um etwas geht, dass die Darstellenden Künste Wege wagen, mit Relevanz, Substanz und Brisanz.
Professor Dr. Wolfgang Schneider ist Direktor des Instituts für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, Vorsitzender der ASSITEJ Deutschland und Ehrenpräsident der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche.
Foto: Wolfgang Schneider, (c) Isa Lange