Tibet kennen wir als geheimnisvolles, fernes Land mit exotischer Religion, das bis Mitte des 20. Jahrhunderts im magischen Kontext seines Gottkönigs Dalai Lama stand. Obgleich der tibetische Buddhismus in Deutschland mittlerweile sehr populär ist, sind die literarischen Werke tibetischer Autoren nur wenig bekannt: Eine Fülle von Epen, Märchen, lyrischen Texten, Schwänken, Lieder und Romanen – durchaus mit Parallelen zu deutscher Literaturgeschichte. Der in den letzten 50 Jahren entstandenen modernen Literatur der chinesischen Tibeter und der Exil-Tibeter steht allerdings die westliche Sicht gegenüber: Tibet als ein zumeist mythisches Land mit verborgenen Paradiesen (Shangri La).
Eine Übersicht über die literarischen Traditionen des feudalen und des heutigen Tibet und ein Blick auf die Hintergründe der Verklärung des Landes in den Werken westlicher Autoren.