Seit 1991 veranstaltet die Hansestadt Lübeck die Veranstaltungsreihe „Zeit des Erinnerns - für die Zukunft“, die rund um die beiden Gedenktage am 9. November (Reichspogromnacht 1938) und 10. November (Hinrichtung der vier Lübecker Märtyrer 1943) mit über 50 Einzelveranstaltungen in Lübeck an die Opfer der NS-Herrschaft erinnert. Auch in diesem Jahr organisieren Kirchen, Museen und Vereine wieder Rundgänge, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Gedenkgottesdienste, die sich mit der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigen. Das Lübecker Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk und der Verein für Lübecker Industrie- und Arbeiterkultur bieten im Rahmen der Reihe am 4. und 6. November zwei Veranstaltungen an:
Am Montag, 6. November, präsentiert das Industriemuseum den Film „Das Heimweh des Walerian Wrobel“: Die Geschichte des sechzehnjährigen polnischen Zwangsarbeiters Walerian Wrobel basiert auf einem authentischen Fall. 1939 wird der Junge aus seiner Heimat nach Deutschland verschleppt und auf einen Bauernhof als Hilfsarbeiter eingesetzt. Aus Heimweh zündet er eine Scheune an. Er ist der Ansicht, aus Strafe über diese Unbotmäßigkeit würde man ihn nach Hause schicken. Doch die Gestapo weist ihn in das Konzentrationslager Neuengamme ein. Nach mehrmonatiger KZ-Haft wird er zum Tode verurteilt und hingerichtet.