Er ist Inbegriff des »überflüssigen Menschen« in der russischen Literatur: der Gutsbesitzer Ilja Iljitsch Oblomow. Er träumt von allerlei Taten und Reformen, ohne seine Pläne jemals zu verwirklichen. Den größten Teil seiner Tage verbringt er im Bett, eingehüllt in die eigene Bequemlichkeit, wenngleich er in seinen Wachträumen der tätigste aller Menschen ist. Iwan A. Gontscharow veröffentlichte seinen Roman »Oblomow« 1859, kurz vor Aufhebung der Leibeigenschaft durch Zar Alexander II. Er ist ein Gipfelwerk russischer Erzählkunst, und die darin beschriebene »Oblomowerei« wurde sprichwörtlich über Russlands Grenzen hinaus.
Volker Risch (Lesung)
Hanjo Kesting (Kommentierung)