Hass, Hetze und gewaltsame Angriffe gegen Jüdinnen und Juden haben seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des blutigen Überfalls der Hamas auf Israel, bundesweit wie auch in Schleswig-Holstein einen erschreckenden Höchststand erreicht. Fast 600 antisemitische Vorfälle hat die unabhängige Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (LIDA-SH) 2024 landesweit dokumentiert – nahezu das Fünffache im Vergleich zum Vorjahr 2023. Im gleichen Zeitraum zählten Verfassungsschutz und BKA 2775 antisemitische Taten von Rechtsextremisten in ganz Deutschland. Parallel dazu stieg auch die Anzahl linksextremistischer und islamistischer Taten, die sich gegen jüdische Menschen und das Existenzrecht von Israel richteten. Die Dunkelziffer schätzen Fachleute jedoch weitaus höher ein, zumal nicht jeder Vorfall angezeigt und strafrechtlich verfolgt wird.
Der Historiker und Antisemitismusforscher Günther Jikeli von der Indiana University Bloomington/USA skizziert in seinem Vortrag antisemitische Umtriebe und Motive von Rechts- und Linksaußen, einer selbsternannten „Mitte“ und von Islamisten. Sein neuestes Buch „Antisemitismus in Deutschland nach dem 7. Oktober 2023“ (Georg Olms Verlag 2025) liefert fundierte Hintergründe. Jikelis Auftritt wird ergänzt durch Schilderungen von Nelly Eliasberg, Sprecherin der Berliner Werteinitiative e.V., die sich als Aktivistin und unmittelbar Betroffene seit Jahren offen gegen jeden Antisemitismus engagiert und nicht selten Bedrohungen ausgesetzt ist.
Eine Veranstaltung des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Kooperation mit dem Lübecker Bündnis gegen Antisemitismus und des Willy-Brandt-Hauses Lübeck.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung erforderlich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!