Millionen Pilger waren im Mittelalter unterwegs. Bekannt sind vor allem die Funde vielfältigster Pilgerzeichen aus Rom, Santiago de Compostela, Aachen, Einsiedeln, Wilsnack und von anderen Wallfahrtsorten. Neben archäologischem Material und Mirakelberichten liefern aber gerade auch die in diesem Zusammenhang noch wenig untersuchten Testamente wichtige Erkenntnisse für die Erforschung des Wallfahrtswesens in den norddeutschen Hansestädten.
Anhand von Testamenten lassen sich zeitliche Veränderungen des Wallfahrtsverhaltens und im Heiligenkult sowie in der Schwerpunktverlagerung der Heilserwartung erfassen. Zudem können die wichtigsten Pilgerrouten nachgezeichnet, Nebenfunktionen von Wallfahrten erfasst, die Kosten von Pilgerfahrten ermittelt oder soziale Einordnungen wallfahrender Testatoren vorgenommen werden.
Im Zentrum der Betrachtung stehen Stralsunder und Lübecker Bürgertestamente aus dem 14. und 15. Jahrhundert.
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