»Albert Herring« - Junges Musiktheater

Samstag, 18. Januar 2025, 19:00
Kultur- und Bildungszentrum Bad Oldesloe KuBBeer-Yaacov-Weg 1, 23843 Bad Oldesloe
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Mit großer Spielfreude und musikalischer Virtuosität wird ein junges Ensemble aus Studierenden Benjamin Brittens „Albert Herring“ nach einer Kurzgeschichte von Guy de Maupassant am Freitag, 20. Dezember und Samstag, 21. Dezember auf die Bühne im Großen Saal bringen. Unter Regie von Wolfgang Berthold singen David Heimbucher als Albert, Monica Mhangwana als Lady Billows, Lin Ye als Florence Pike und Maki Moriyama als Alberts Mutter. In weiteren Rollen sind Lilly Baumgartner, Pauline Kringel, Pooja Krishnamoorty, Lisa Scheffler, Charlotte Tenhagen, Friedrich Hagedorn, Antonio Krisanto, Christian Nungesser, Martin Schulz und Kazushi Yamada zu erleben. Ein zwölfköpfiges Kammermusik-Ensemble unter musikalischer Leitung von Pedro Halffter begleitet das temperamentvolle Geschehen auf der Bühne mit ebenso ausdrucksstarker wie unterhaltsamer Musik.

Benjamin Brittens 1947 uraufgeführte Oper ist eine hintergründige Komödie, die ironisch Standesdünkel und Doppelmoral in der fiktiven Kleinstadt Loxford aufs Korn nimmt. Ursprünglich im viktorianischen England angesiedelt, portraitiert Britten damit ebenso das kleinbürgerliche Milieu der Nachkriegszeit. Er schuf ein Werk, dessen immer witzige Gesellschaftskritik bis heute zu unterhalten vermag: Der Einzelgänger Albert Herring, schüchterner Sohn der Gemüsehändlerin, wird mangels ausreichend sittsamer weiblicher Konkurrenz kurzerhand zur männlichen Maikönigin gekürt – ein Außenseiter, der von den Erwachsenen gemaßregelt und von seinen Altersgenossen verspottet wird. Als ihm jemand bei den Mai-Feierlichkeiten Rum in seine Limonade mischt, die ihn zunehmend enthemmt, brechen sich lange unterdrückte Gefühle Bahn. Die scheinbar makellose Fassade der Kleinstadtgesellschaft gerät gehörig ins Wanken...

Gastregisseur Wolfgang Berthold erläutert: „In einer Zeit, in der der Ruf nach einer Rückkehr zu längst überwundenen Rollenbildern, reaktionären Gesellschaftsmodellen und ein diffuses Verlangen nach ‚Recht und Ordnung‘ erschreckend laut geworden sind, zeigt uns Brittens Komödie auf augenzwinkernde Art, dass es ein sittsames Paradies zu keiner Zeit gegeben hat. Er entlarvt Scheinheiligkeit und plädiert für einen nachsichtigen und menschlichen Umgang miteinander – eine Satire mit tief humanistischem Kern.“

Wolfgang Berthold studierte in Freiburg Literaturgeschichte, Musikwissenschaft und Linguistik. Anschließend war er Regieassistent am Theater Freiburg und zwischen 2012 und 2014 Spielleiter an der Komischen Oper Berlin. Seit 2014 arbeitet er als Regisseur in Musiktheater und Schauspiel mit Inszenierungen an zahlreichen renommierten Häusern. Seit der Spielzeit 2021/2022 ist er Operndirektor und Chefregisseur Musiktheater am Theater Vorpommern. Als Dozent für szenischen Unterricht ist er regelmäßig an Hochschulen zu Gast, mit „Albert Herring“ nun erstmals an der MHL.

Pedro Halffter, in Madrid geboren, studierte Dirigieren unter anderem in Wien sowie Komposition in New York. Er arbeitete mit renommierten internationalen Orchestern zusammen und war in den bedeutendsten Konzertsälen und Opernhäusern der Welt zu Gast. Sein umfangreiches Repertoire umfasst unter anderem über dreißig Opern. Auch als Komponist ist Pedro Halffter erfolgreich, seine Werke wurden von internationalen Orchestern aufgeführt. Er ist Jury-Mitglied beim Gesangswettbewerb „Concorso Lirico Ottevio Zino“ in Rom und Mitglied der Real Academia de Bellas Artes de Santa Isabel de Hungría de Sevilla.

Foto: David Heimbucher (Tenor) als Albert, (c) MHL



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