Der Tod war seit jeher ein Motor menschlicher Entwicklung. Er hat Wissenschaft und Kunst gleichermaßen beflügelt. Unser Verhältnis bleibt jedoch zwiespältig. So erleben wir derzeit einen Boom neuer Bestattungsformen wie Friedwälder oder urbane Kolumbarien und wir stehen vor der Herausforderung, den diversen Glaubensformen unserer migrantischen Gesellschaft gerecht zu werden. Allerdings wird auch eine zunehmende Tabuisierung und Verdrängung des Todes aus dem öffentlichen Bewusstsein kritisiert.
Die Ausstellung der Sammlung Kulturen der Welt (vormals Völkerkundesammlung) in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk gibt einerseits Einblicke in alte Traditionen und neue Trends in der deutschen Bestattungsindustrie. Andererseits veranschaulichen archäologische, historische und moderne Exponate aus der Südsee, Asien, Lateinamerika und Afrika alternative spirituelle und teils auch humorvolle Umgangsformen mit dem Tod. Begleitet von einem reichhaltigen Veranstaltungsprogramm an verschiedenen Orten in der Stadt soll die Ausstellung dazu beitragen, die in unserer Gesellschaft wachsende Tabuisierung des Themas Tod zu überwinden.
Ausstellung vom 27. September 2024 bis 23. Februar 2025
Öffnungszeiten: Freitag 14.00-17:00 und Sa- So : 10:00-17:00
Foto: Jüdischer Friedhof Moisling, Foto: M. Haydn