Das Wort Cancel Culture ist in aller Munde und ein Reizwort, an dem sich die Geister scheiden. Ist es eine Form der Zensur, um unliebsame Meinungen zum Schweigen zu bringen, oder stärkt man die Demokratie, indem man demokratiefeindliche Meinungen unterdrückt? Der Philosoph und ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin will in seinem Buch „Cancel Culture – Ende der Aufklärung?“ abseits hitziger Debatten eine tiefergehende Analyse zu dem Thema bieten. Am Mittwoch, 14. Februar, stellt er im Rahmen der Sonderausstellung „WORT“ des Günter Grass-Hauses seine Gedanken dazu ab 19.30 Uhr im Haus Eden in Lübeck vor. Der Abend wird moderiert von Dr. Jörg-Philipp Thomsa, dem Leiter des Günter Grass-Hauses.
Julian Nida-Rümelin gehört zu den renommiertesten deutschen Philosophen. Er lehrte Philosophie und politische Theorie in Tübingen, Göttingen, Berlin und München, sowie als Gastprofessor in den USA, Italien und China. Er war Kulturstaatsminister in der ersten rot-grünen Bundesregierung und in dieser Funktion auch aktiv an der Gründung des Günter Grass-Hauses beteiligt. Er ist Gründungsrektor der Humanistischen Hochschule Berlin, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrates und Direktor am bayerischen Forschungsinstitut für digitale Transformation.
Foto: Julian Nida-Rümelin, (c) Diane von Schoen