Mit der Ausschreibung zu einem internationalen Kunstsymposium in 2O2O begann für mich die Auseinandersetzung mit dem Thema dieses Symposiums, nämlich ‚Würde‘. Der Begriff war mir zunächst etwas ‚sperrig‘. Sukzessive hat er an Dimension nicht eingebüßt, aber er ist aus dieser Sperrigkeit heraus für mich Schritt für Schritt greifbarer geworden. Greifbar auch der erste Zugangsweg, mit dem ich mich dem Thema angenähert habe. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Würde öffnet, sie lässt zu, sie macht durchlässig für Vielfalt, Würde lässt Vielfalt zu.

Zunächst habe ich begonnen, diese Vielfalt in all ihrer ‚Buntheit‘ auf die Leinwand zu transportieren, ihr in stilisierten schemenhaften Figuren einen würdevollen Auftritt zu geben. Doch es braucht auch eine gefühlte Sicherheit für die Unantastbarkeit, einen Schutz. Diesen habe ich symbolisch mit schützenden Händen integriert. Im nächsten Schritt wurde der Rahmen weiter und größer gefasst. Den würdevollen Umgang mit jedem Lebewesen, mit jeder einzelnen Zelle der Natur. Aus diesem riesigen Spektrum bin ich dann wieder in der Auseinandersetzung mit dem Thema zur Reduktion zweier Individuen gekommen.

Zu dem würdevollen Umgang mit meinem Gegenüber, mit dem ich gerade jetzt , in diesem Moment, im Kontakt bin. Genau hier ist die Keimzelle eines würdevollen Kontakts. Dieser würdevolle Kontakt beginnt bei jedem einzelnen, beginnt bei mir, begegnet in Würde Dir. Eine neue Frische im würdevollen Miteinander wächst, ‚Würdefrische‘ entsteht. Mit einer neuen Frische in ein würdevolles Miteinander.

Ausstellung vom 1. bis 30. September