Preisverleihung: Günter Grass-Preis für Ljudmila Ulitzkaja

Freitag, 16. Juni 2017, 19:30 - 21:00
Stadtbibliothek ScharbausaalHundestraße 5, 23552 Lübeck
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Am Freitag, 16. Juni, wird zum zweiten Mal der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck verliehen. Er geht an die 1943 in Moskau geborene Autorin Ljudmila Ulitzkaja, die damit für ihr Lebenswerk geehrt wird. Ulitzkaja zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen Russlands. Um 19.30 Uhr nimmt sie den Preis im Scharbausaal der Lübecker Stadtbibliothek von Stadtpräsident Klaus Puschaddel und Bürgermeister Jan Lindenau entgegen. Im Anschluss folgen eine Laudatio durch die Literaturwissenschaftlerin, Schriftstellerin und Literaturübersetzerin Ilma Rakusa, eine Lesung aus dem Werk von Ljudmila Ulitzkaja sowie Musik von Viktor Ullmann zu Texten von Ricarda Huch, vorgetragen durch Andrea Stadel (Sopran) und Magda Amara (Klavier). Abschließend ist ein Empfang im Garten des Günter Grass-Hauses geplant.

Ulitzkaja schreibt erzählende Prosa, Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke. Sie erhielt bereits mehrere Preise, darunter den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur und den Siegfried-Lenz-Preis. Zu ihren bekanntesten Romanen zählen „Das grüne Zelt“ (2012), „Die Kehrseite des Himmels“ (2015) oder „Jakobsleiter“ (2017). Die studierte Biologin ist dafür bekannt, russische und jüdische Erzähltradition mit moderner Erzählkunst zusammenzuführen. Die erklärte Putin-Gegnerin lebt seit dessen Überfall auf die Ukraine im Frühjahr 2022 in Berlin.

Die Jury besteht aus den Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens Dagmar Leupold, Norbert Niemann, Fridolin Schley, Tilman Spengler, Feridun Zaimoglu sowie dem Leiter des Günter Grass-Hauses Dr. Jörg-Philipp Thomsa. Sie begründeten ihre Entscheidung mit den Worten: „Ljudmila Ulitzkaja erhält den Günter-Grass-Preis der Hansestadt Lübeck 2023 für ihr literarisches Gesamtwerk, das, reich an künstlerischen Registern, all seine schillernden Figuren, Anekdoten und Geschichten zu einem großen gesellschaftlichen Sittengemälde fügt und sprachlich leuchten lässt, mal als Burleske, mal in Form meisterlichen Realismus oder epischer Epochenbilder. Mit eindringlicher Beobachtungsgabe und oft bestürzender Leichtigkeit erzählt sie vom Dringlichsten: der Lebensfülle und ihren Untiefen, der Familie, dem Alltag – unter den Bedingungen von Ideologie und politischer Willkür. Ein Werk als mutiger Einspruch gegen vergangene wie gegenwärtige Gewaltherrschaft und als Verteidigung von Hoffnung, Humor und geistiger Freiheit.“

Der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck ist mit 10.000 Euro dotiert. Er löste den „Günter Grass-Preis von Autoren für Autoren“ ab, der seinerzeit von den Teilnehmer:innen des Lübecker Literaturtreffens vergeben und finanziert wurde. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre verliehen. Die Preisverleihung des ersten Günter Grass-Preises an Ulrike Edschmid im vergangenen Jahr erfolgte pandemiebedingt rückwirkend für 2021.

Foto: (c) ELKOST



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