Dacia Maraini gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Autorinnen Italiens. Viele ihrer Romane, darunter auch „Bagheria. Eine Kindheit auf Sizilien“ und „Stimmen“ sind auf Deutsch erschienen. Sie ist bekannt für ihr großes Engagement als „poetessa civile“, als sozialkritische, engagierte Autorin, die lebendige Auseinandersetzungen mit schwierigen gesellschaftspolitisch relevanten Themen nicht scheut
„Auf dem Papier ist auch mein Land eines der Gleichberechtigung. In der Wirklichkeit herrscht weiterhin eine Macho-Kultur“ sagt die Schriftstellerin über Italien, wo gerade der Süden nach wie vor von patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen geprägt ist. Die Realität der dort lebenden Frauen und ihre Versuche, sich innerhalb strikter Grenzen Freiräume zu erobern, spielt eine zentrale Rolle in Dacia Marainis Werken. Inwiefern unterscheiden sich auch heute noch Nordund Süditalien in Bezug auf Gender-Fragen? Welchen Einfluss haben aktuelle politische Bezüge auf die Literatur? Kann Literatur einen Beitrag dazu leisten, soziokulturelle Probleme nicht nur zu thematisieren, sondern auch Lösungsansätze zu bieten? Diesen und ähnlichen Fragen widmen sich Dacia Maraini und Ornella Fendt im Gespräch.
Moderation und Übersetzung Ornella Fendt (Universität Hamburg), auf Italienisch und Deutsch.
In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut und dem Institut für Romanistik der Universität Hamburg sowie der Buchhandlung Hugendubel Lübeck