Eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung von Antje Monshausen und Christoph Kubitza über das gravierende Ausmaß von Land Grabbing (Landnahmen) in den Ländern des Globalen Südens und Teilen Osteuropas.

Welche wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen gehen damit einher, dass internationale Investoren sich über Kauf- und Pachtverträge riesige Flächen der knappen Ressource "Agrarland" sichern?

Ein weiterer "Landfresser" ist der internationale Tourismus in Entwicklungs- und Schwellenländern, dessen Ausbreitung in Zeiten von Corona sogar noch erheblich gestiegen ist. Zwangsvertreibungen der Bevölkerung aufgrund des Baus von Hotelanlagen, Verhinderung der Subsistenzwirtschaft durch das Entziehen der Landnutzungs- und Fischereirechte sind häufig die Folgen.

Christoph Kubitza, vom German Institute for Global and Area Studies (GIGA), wird eine allgemeine Einordnung des Phänomenons des "Land Grabbing" geben und die bekannten Fakten bezüglich der Zielländer, Investoren und den Auswirkungen vor Ort präsentieren. Anhand des Palmölsektors in Indonesien werden weitere kritische Elemente des "Land Grabbing" diskutiert.

Antje Monshausen, Leiterin der Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt, wird anhand von Beispielen aufzeigen, welche Menschenrechtsverletzungen aufgrund des stetig wachsenden Tourismussektors in den Ländern des Globalen Südens begangen werden und welche ökologischen Folgen daraus resultieren. Was ist dran an dem Argument der "wirtschaftlichen Entwicklung" durch internationale Investitionen?

In der anschließenden Diskussion wird es darum gehen, ob und wie die negativen Folgen von Land Grabbing politisch gestoppt und die Rechte der Bevölkerung in den betroffenen Ländern geschützt werden können. Welchen Beitrag können wir dazu leisten?