"Ich möchte eine Maschine sein", das hat Andy Warhol (1928 - 1987) immer wieder verkündet. Als Maschine hat er sich selbst inszeniert, und auch seine Bilder wirken, als seien sie maschinell am Fließband produziert - Suppendosen, Stars in künstlicher Glamourpose, Waschmittelpakete...
Die Kunstkritik hat ihn als gefühllosen Zyniker abgestempelt, doch Warhol war ein sensibler Mensch und Künstler, der zum unbestechlichen Chronisten des modernen Lebens geworden ist. Sein Werk führt uns die Gewalttätigkeit der amerikanischen Gesellschaft genauso vor Augen wie die erschreckende Leere und Anonymität der Konsumwelt und die verzweifelten Anstrengungen, ihr einen Inhalt zu geben. So sucht Deutschland heute z. B. im Wochentakt den neuen Superstar, und unbekannte Durchschnittsmenschen werden in den Orbit der medialen Aufmerksamkeit geschossen - um genauso schnell wieder zu verglühen.
Andy Warhol hat diese ,verrückte’ Welt bereits 50 Jahre zuvor wie in einer Versuchsanordnung vorgezeichnet. Sein Lebenswerk kennzeichnet, was große Kunst ausmacht: Es weist in die Zukunft.