Letzte Gelegenheit die vielbeachtete Ausstellung von Tina Schönwald im Foyer des Kolosseums zu sehen und mit der Lübecker Fotografin ins persönliche Gespräch zu kommen.

Tina Schönwald, Jahrgang 67, hat keinerlei Ausbildung, weder zum Fotografen, noch zu irgendetwas anderem. Und deswegen auch keine Regelwerke im Kopf, die ablenken könnten.

Durch diese Freiheit, zusammen mit diesem Auge, gepaart mit der Vorliebe zur Schönheit des Verfalls und dem Bemerken der Einzigartigkeit des Profanen, entstehen unsagbare Bilder. Ganz besonders hat es ihr Lübeck angetan, nachdem die Stadt lange eher eine Hassliebe war, weswegen die Fotos der Ausstellung zu einem sehr großen Teil Bilder dieser Stadt sind.

"...so fand ich Lübeck - doof, langweilig, von gestern, spießig, tot. Ich fand - weil mittlerweile steh ich voll auf diese kleine Großstadt, weswegen ich mich entschlossen hatte zurückzuziehen. Ich hatte das Bedürfnis Wurzeln zu spüren und in einer Stadt zu leben, in der ich gefühlt jeden Gullideckel mit Vornamen kenne. Und meine Angewohnheit, alles fotografieren zu müssen, was ich interessant und schön finde, lässt sich zu einem großen Teil an den weniger bekannten, zerfallenden oder oft übersehenen Ecken von Lübeck aus."

Der Eintritt zur Finissage ist frei.