Am Dienstag, 25. Februar, wartet auf Literatur- und Musikbegeisterte in den Räumen der Musikhochschule Lübeck ein besonderes Highlight: ab 19.30 Uhr lädt das Günter Grass-Haus zu einer Lesung der Erzählung „Das Treffen in Telgte“ des Literaturnobelpreisträgers ein. Dafür konnte der Theater- und Filmschauspieler Ulrich Noethen gewonnen werden. Ausgebildete Musiker:innen untermalen die Lesung rund um das fiktive Treffen deutscher Schriftsteller und Dichter im Jahre 1647 klanglich mit Werken von Komponisten jener Zeit wie Heinrich Schütz, Paul Gerhardt, Simon Dach und Johann Sebastian Bach.
In seinem Werk „Das Treffen in Telgte“ (1979) lässt Günter Grass die bedeutendsten barocken Literaten in auffälliger Analogie zur Gruppe 47 über Fragen ihrer Kunst und die Bedeutung der Literatur in politisch verworrenen Zeiten diskutieren. Doch Grass behandelt ebenso lustvoll die Vielseitigkeit der deutschsprachigen Vokalmusik zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, die in ihrer ungeheuren Expressivität ihrer Zeit mitunter Jahrhunderte voraus scheint. Dabei wird schnell deutlich, dass die 400 Jahre alte Musik und die behandelte Thematik auch heute nichts an ihrer Aktualität eingebüßt hat.
Ob Schmerz, Lust, Witz, Verzweiflung oder Hoffnung - facettenreich entführen Sie Günter Grass' Erzählung und die darin behandelte Musik zwar 400 Jahre in der Zeit zurück und zeigen dennoch die Zeitlosigkeit der Geschichten auf: »Gestern wird sein, was morgen gewesen ist.«
Mitwirkende:
Sopran: Maria Portela Larisch
Mezzosopran: Julia Spies
Alt: Bettina Schaeffer
Tenor: Camilo Delgado Díaz
Bariton: Frederik Schauhoff
Violine I: Lilit Tonoyan
Violine II: Rahel Sögner
Gambe: Chia-Hua Chiang
Gambe: Amarilis Dueñas Castán
Gambe: Andrés García Fraile
Orgel/Cembalo: Alexander Toepper