Die Räuber von Friedrich Schiller

Sonntag, 22. September 2019, 18:00 - 20:45
Theater Lübeck – Großes HausBeckergrube 16, 23552 Lübeck
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»Jeder hat gleiches Recht
zum Größten und Kleinsten.«
Karl Moor, der glänzende Erstgeborene, wird von seinem Vater innig geliebt und verstoßen. Das Philosophie-Studium abgebrochen, das Erbe verjubelt, durch allerhand übermütige Aktionen und wüste Rechtsverstöße in Verruf geraten, bereut Karl und bittet den alten Grafen Moor um Vergebung. Statt der erwarteten positiven Antwort erhält Karl von seinem jüngeren Bruder Franz die bittere Botschaft: Er sei endgültig in väterliche Ungnade gefallen. Die Intrige des ewig Zweiten geht auf. Kaltblütig berechnend setzt Franz seine Machtphantasien in Taten um, erklärt Vater und Bruder für tot, übernimmt die Herrschaft und bedroht Karls Verlobte Amalia.

Karl, der Idealist, sammelt in den Böhmischen Wäldern eine Räuberbande um sich, will Rache nehmen für das Unrecht der Welt und für die Freiheit kämpfen. Die Räuber und Rebellen radikalisieren sich, ihre Mordlust löst sich von Karls großmütigen Motiven. Vor dem Hintergrund entfesselter Gewalt begegnet Räuber Moor seinem Vater und Amalia, die ihn mit ihrer Liebe herausfordern.

Marodierende Männer wüten nicht nur in Böhmischen Wäldern. Seit Schiller sein Debut 1781 im Sturm und Drang veröffentlichte, haben sich Organisation und Ausdruck des Bandenwesens verändert – denken wir nur an das Finanzwesen, Internetkriminalität, religiösen Fanatismus, Menschenhandel –, dennoch scheint es nach wie vor männlich dominiert zu sein. Die Motive der Meute speisen sich in Schillers Schauspiel scheinbar aus dem Gefühl, ungeliebt zu sein und dem Frust, den eigenen Platz im Leben nicht finden zu können – eine Erfahrung, die Frauen wie Männer machen.

Doch wie unterscheiden sich weibliche und männliche Aggression? Im Leben und im Theater? Die Schauspielerinnen in Andreas Nathusius’ Inszenierung spielen mit Bildern männlicher Gewalt, wie sie in vielen Bühnenstücken wieder und wieder aufgeführt werden, und fügen ihr die andere, oft unterschlagene weibliche Sichtweise und Darstellung hinzu.


Foto © Marlène Meyer-Dunker



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