Siegfried W. Kernen (Lesung)
Hanjo Kesting (Kommentierung)
Von den großen Erzählungen Thomas Manns ist seine letzte, »Die Betrogene«, die unbekannteste, an breiter Popularität mit »Tonio Kröger« oder »Der Tod in Venedig« nicht zu vergleichen.
Als sie 1953 erschien, wurde sie von Publikum und Kritik sehr zurückhaltend aufgenommen. Daran hat sich bis heute nichts geändert, was vermutlich mit dem medizinisch-klinischen Charakter der Erzählung zu tun hat. Thomas Mann selbst sprach von einer »Frauengeschichte, die offenbar nichts für Frauen ist«. Viele zentrale Themen seines Werks werden in dieser »inkommensurablen Produktion« (Theodor W. Adorno) noch einmal zusammengeführt.
Veranstalter
Verein der Freunde der Museen für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck e. V.