Lesung:„Der Kachikachi-Berg“ aus „Die Teufel des Tsurugi Bergs“  von Osamu Dazai (1909-1948)

Musik: „Märchenbilder für Cello und Klavier op.113“ von Robert Schumann

Leif Stawski(Lesung)
Prof. Ulf Tischbirek (Cello)
Norie Takabayashi (Klavier)

Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs veröffentlichte der Skandal Autor Osamu Dazai vier Nacherzählungen japanischer Märchen unter dem Titel „Die Teufel des Tsurugi-Bergs“.  Das Buch bietet einen Einblick in die japanische Kultur- und Literaturgeschichte mit den klassischen Märchen, aber auch einen Einblick in die Erzählkunst eines Autors, der schon allein durch seine Biografie (Isolation, Drogensucht, viele Selbstmordversuche, von denen der letzte schließlich 1948 glückt) ein höchst interessanter Charakter ist. In einem Märchen „Der Kachikachi-Berg“ vergleicht Dazai die Märchen mit Stoffen aus der griechischen Mythologie, sucht nach der Moral des Märchens, auch durchaus mit Humor. Vor dem Hintergrund des Kriegsgeschehens geht das Märchen anders aus, als man es erwarten würde.

Robert Schumann nutzte oft literarische Werke in seinen Instrumentalkompositionen als inhaltliche oder formale Vorlagen. „Märchenbilder für Cello und Klavier op. 113“ beziehen sich auf ein vierteiliges Gedicht von Louis du Rieux. Schumanns Musik passt vom Charakter her sehr gut zum Märchen „Der Kachikachi-Berg“, das von Dazai als tragische Liebesgeschichte interpretiert wurde. Es ist zu vermuten, dass auch Louis du Rieux Gedicht „Märchenbilder“ eine unerfüllte, gescheiterte Liebe meint.