Die Buddenbrooks – Lübeck im Film

Mittwoch, 21. November 2018, 19:30
Musikhochschule – Großer SaalAn der Obertrave, 23552 Lübeck
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In Kooperation mit den 60. Nordischen Filmtagen Lübeck und der von ihnen initiierten Reihe „Lübeck im Film“ zeigt die Musikhochschule Lübeck (MHL) heute im Großen Saal den Stummfilm „Die Buddenbrooks (1923)“.  Ein Instrumentalensemble mit Studierenden der MHL improvisiert live zum Film.

Thomas Mann schrieb mit seinem Roman „Die Buddenbrooks“ 1901 eines seiner erfolgreichsten Werke, für das er 1929 den Literaturnobelpreis bekam. Mit dem Untertitel „Verfall einer Familie“ erzählt er darin vom Niedergang einer Kaufmannsdynastie und gibt Einblick in das hanseatische Großbürgertum des 19. Jahrhunderts. Als Handlungsvorlage diente dem Schriftsteller seine eigene Familiengeschichte, Schauplatz des Geschehens ist seine Heimatstadt Lübeck. Bereits 1923 unternahm der junge Regisseur Gerhard Lamprecht den Versuch, das komplexe Gesellschaftsdrama auf die noch stumme Leinwand zu bannen. Mit „Die Buddenbrooks“ schuf er einen tragisch-traurigen Film mit Thomas Buddenbrook als Hauptfigur, der nach dem Tod seines Vaters die Geschäfte der Handelsfamilie übernehmen und mitansehen muss, wie Inflation und gesellschaftliche Veränderungen die alte Weltordnung auflösen. Auch wenn vom Roman nur einige Handlungsstränge übrigblieben und Thomas Mann den Film als „sentimental“ abtat, ist er ein selten gezeigtes und sehenswertes Dokument früher Filmkunst, bemerkenswerter Schauspielkunst und kluger Inszenierung. Es spielen unter anderem Mady Christians, Hildegard Imhof, Peter Esser und Alfred Abel.

Die Musik zum 85-minütigen Film wird teils komponiert, teils improvisiert von einem Studierenden-Ensemble mit Streichern, Orgel, Klavier und Schlagzeug. Die Kirchenmusikstudentin Giulia Corvaglia hat das Konzept für den Auftritt im Rahmen ihres Studienschwerpunktes „Improvisation, Komposition, Neue Medien“ unter Leitung von Professor Franz Danksagmüller erarbeitet. Corvaglia, die in ihrem Heimatland Italien bereits ein Klavierdiplom erwarb, studiert seit einem Jahr an der MHL. Die Handlung des Films möchte sie nicht nur begleiten, sondern auch eine parallele Geschichte erzählen, die von der Stärke der Frauen und von der Charakterwandlung des Hauptdarstellers erzählt: „Es ist für mich als Italienerin eine Herausforderung und eine Ehre, zu diesem Lübschen Film zu musizieren. Ich habe einen Einblick in das Lübeck der 1920er Jahre bekommen. Als besondere Verbindung hat sich für mich ergeben, dass die Wurzeln der Geschichte in Italien liegen, wo Thomas Mann die Arbeit an seinem Roman begonnen hat“, erklärt Corvaglia.

Filmfoto © Filmmuseum Berlin - Stiftung Deutsche Kinemathek.

Karten sind von 8 bis 19 Euro in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich oder online unter www.mh-luebeck.de


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