Entfesselte Natur Das Bild der Katastrophe seit 1600

Donnerstag, 12. Juli 2018, 10:00 - 21:00
Hamburger Kunsthalle Glockengießerwall, 20095 Hamburg
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Ob Vulkanausbrüche, Feuersbrünste, Überschwemmungen, Erdbeben oder Schiffbrüche: Katastrophen sind allgegenwärtig. Sie sind unberechenbar, oft existentiell, wiederholen sich in steter Regelmäßigkeit und prägen so unser Leben. Die Bilder, die wir uns von diesen Katastrophen machen und die unsere Wahrnehmung beeinflussen, gehen auf eine jahrhundertelange Tradition künstlerischer Katastrophenbilder zurück. Nahezu 200 Werke spannen einen Bogen von 1600 bis in die aktuelle Gegenwart und erzählen eindrücklich, wie Künstler früher und heute unsere Bilder und Vorstellungen von Naturkatastrophen maßgeblich geformt haben. Bei allen Unterschieden in der Darstellung durch die Jahrhunderte hinweg wird dabei eines sehr deutlich: Die Bilder lassen uns nicht kalt. Sie ziehen uns in ihren Bann, appellieren an unser Gefühl und regen zum Nachdenken an – über uns und über die Welt, in der wir leben.

Der besondere Reiz dieser großen, epochen- und medienübergreifenden Ausstellung besteht in der räumlichen Zusammenführung von Werken, die in ihrer jeweiligen Entstehungszeit Jahrhunderte voneinander getrennt sind. Zu sehen ist dabei die gesamte Bandbreite künstlerischen Schaffens: Gemälde, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen, Fotografien, Filme und Videos.

Katastrophen sind allgegenwärtig. Pausenlos berichten die Medien über Naturereignisse, Kriegshandlungen, politische Umbrüche oder anderweitige Krisenszenarien und greifen für deren Charakterisierung auf den Begriff der Katastrophe zurück. Auch Naturkatastrophen geschehen nicht einfach, sie werden gemacht. Denn erst in ihrer Rezeption, in der aktiven Auseinandersetzung mit derart einschneidenden Ereignissen erhalten sie ihre Kontur und offenbaren ihr charakteristisches Gesicht. Jedes Zeitalter macht sich seine Katastrophen und definiert diejenigen Kriterien neu, nach denen bestimmte Ereignisse erst als solche etikettiert werden können. Die Ausstellung beleuchtet dabei auch das Scheitern des Menschen an der Natur, etwa in Folge seiner Technikgläubigkeit.

Zu sehen sind unter anderem Werke von Wenzel Hollar (1607–1677), Jan Asselijn (1610–1652), Johann Wolfgang Goethe (1749–1832), Caspar David Friedrich (1774–1840), Théodore Géricault (1791–1824), John Martin (1789–1854), Martin Kippenberger (1953–1997), Christian Jankowski (*1968) und Julius von Bismarck (*1983). Neben Arbeiten aus den Beständen der Hamburger Kunsthalle kommen zentrale Leihgaben aus renommierten Museen und Sammlungen, darunter aus dem Musée du Louvre und dem Musée d’Orsay in Paris, der National Gallery und dem Victoria and Albert Museum in London und dem Kunsthaus Zürich.

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog, der sämtliche Exponate in Einzelkommentaren vorstellt. Die in der Publikation enthaltenen Fachbeiträge verorten das komplexe Thema in der aktuellen Katastrophen-Forschung.

 

 

Bild:

Eugène Isabey (1803–1886), Schiffbruch des Dreimasters »Emily«
Ausstellungsdauer: 29. Juni 2018 bis 14. Okt 2018
Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag von 10–18 Uhr
Donnerstag von 10–21 Uhr
Montag geschlossen
Donnerstag an/vor Feiertagen 10–18 Uhr



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