Edvard Munch und Henrik Ibsen – dies sind wohl die zwei Namen, die vor allem das Bild der Europäer von Norwegen und seiner Kunst prägen: Ibsen, einer der meist gespielten Dramatiker auf europäischen Bühnen, und die Kunst Edvard Munchs, die nichts von ihrer Faszination eingebüßt hat. Kaum bekannt allerdings ist die Beziehung, die den Dichter mit dem Maler verband. Zumal dies eine besondere Beziehung ist, die kaum auf persönlichem Kontakt beruhte. Edvard Munch, selbst auch literarisch tätig, hat intensiv die Schauspiele des Dichters studiert und sich zum Teil mit den Personen dieser Dramen identifiziert. Es lassen sich etliche der Werke des Malers vor dem Hintergrund der Dramen Ibsens entschlüsseln. Ibsen wiederum hat in seinem letzten Werk auf ein Gemälde von Edvard Munch reagiert. So kann hier wirklich von einer wechselseitigen Erhellung und Befruchtung der Künste gesprochen werden. Es ergeben sich spannende, weitgehende Deutungen ihrer Werke durch die Analyse dieser wenig bekannten Text-Bildbeziehungen.