Medea oder Das goldene Vlies

Freitag, 16. März 2018, 20:00 - 22:50
Theater Lübeck – KammerspieleBeckergrube 16, 23552 Lübeck
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»Kolchis. Wilde Gegend« – so beginnt Grillparzer seine Trilogie der Medea, der Tochter des Königs Aietes, der großen Liebenden, der Rächerin und Kindsmörderin – ihr Mythos findet vielfältig Ausdruck in der Kunst von der Antike bis zur Gegenwart. Ein griechischer Held, Phryxus, segelt unter dem goldenen Vlies – ein geheimnisvolles Widderfell, das ihn vor jeder Niederlage schützt – nach Kolchis und wird von König Aietes heimtückisch ermordet. Medea ist nicht nur Zeugin des Mordes, sondern auch von Phryxus’ Verfluchung des goldenen Vlies’. Seit diesem grausamen Vorfall plagen Medea, die Priesterin, die Schrecken der Rachegeister, und sie distanziert sich von ihrem Vater. Eines Tages erreichen die Argonauten, Helden aus Griechenland, Kolchis’ Küste, sie wollen Phryxus’ Tod rächen und fordern dessen Schätze – auch das goldene Vlies. König Aietes will ihren Anführer Jason vergiften, doch Medea rettet dem Fremden das Leben. Ihr Vater verstößt sie in die Fremde, wo sie »wie das Tier in der Wildnis« leben soll. Verstoßen wird Medea auch in Jasons Heimat, sie erscheint den Griechen ungeheuerlich. Als sie und das goldene Vlies mit dem Mord an Jasons Onkel in Verbindung gebracht werden, flieht das Paar mit seinen beiden Kindern.

In Korinth bitten sie König Kreon um Asyl. Medea müht sich um Anpassung, vergräbt das Vlies, trotzdem bleibt sie die Fremde aus Kolchis. Jason verrät seine Frau, die aus Liebe zu ihm größte Opfer brachte, und Medea wird vertrieben. Franz Grillparzer erzählt Medeas tragische Geschichte im weiten Bogen wiederholter Gewalt, von den Höhen einer unfassbaren Liebe in die Abgründe mörderischen Handelns – zuletzt von Medea an ihren eigenen Kindern. Inszenieren wird Lucia Bihler, die u. a. am Schauspiel Leipzig, in Oldenburg und Göttingen arbeitet, diesen antiken Stoff – sie hat sich am Theater Lübeck bereits mit ihren ungewöhnlichen, phantasievoll formalen Regiearbeiten »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« und »Der Bau« empfohlen.

Foto: Kerstin Schomburg



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