PROOF: FRANCISCO GOYA, SERGEI EISENSTEIN, ROBERT LONGO

Donnerstag, 17. Mai 2018, 11:00 - 18:00
Deichtorhallen HamburgDeichtorstr. 1-2
, 20095 Hamburg
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Mit Werken von Francisco Goya (1746–1828), Sergei Eisenstein (1898–1948) und Robert Longo (1953) stellt die Ausstellung PROOF drei wesensverwandte Künstler vor, die die sozialen, kulturellen und politischen Komplexitäten ihrer jeweiligen Zeit in bildgewaltige Werke überführen.
 
Vom 18. bis zum 21. Jahrhundert erfahren diese drei Künstler über zwei Kontinente hinweg sowohl die Turbulenzen eines Jahrhundertwechsels als auch die seismischen Auswirkungen von Revolution, Bürgerrechtsbewegungen und Krieg. Goya wählte im 18./19. Jahrhundert das Medium Druckgrafik für seine gesellschaftskritischen Werkzyklen und eindringlichen Kriegsbilder. Eisenstein thematisiert seit den 1920er Jahren die russische Geschichte in Filmklassikern wie »Panzerkreuzer Potemkin« (1925) oder »Iwan der Schreckliche« (1945). Der New Yorker Künstler Robert Longo setzt sich in seinen bis zu 7,5 Meter breiten Kohlezeichnungen mit brennenden Themen der Gegenwart wie Terrorismus, Flüchtlingsbewegungen und moderne Kriegsführung wie auch den Symbolen der Macht auseinander. Aufklärung, Moderne und Postmoderne treffen in dieser Ausstellung zusammen.
 
»Mit der Wahrhaftigkeit des Werks des Spaniers Goya, den wirbelnden Bildfolgen des russischen Filmpioniers Eisenstein und dem Licht der Röntgenstrahlen in den Arbeiten des amerikanischen Künstlers Longo fordert die Ausstellung ihr Publikum mit komplexen Sinneseindrücken heraus«, so Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg. Zudem repräsentieren alle drei Werksammlungen und ihre Techniken die Geschichte der Medien. Die Druckplatte und die Kamera stehen repräsentativ für das Aufkommen der Massenmedien, während Longos Zeichnungen, die er anachronistisch mit Kohle anfertigt, eine hyperreale, verlangsamte Antwort auf die Fotografie darstellen. Die enge Beziehung zwischen den Werken der Künstler zeigt sich in der visuellen Struktur: Alle drei Künstler zählen zu den großen Bilddramatikern ihrer Zeit. Sie nutzen die Kraft der optischen Täuschung, um das Mysterium der Leidenschaftlichkeit, die Kälte der Macht, die Last des menschlichen Schicksals sowie ihre jeweilige, kulturell beeinflusste Wirklichkeit abzubilden.
 
Die Ausstellung PROOF beinhaltet mehr als vierzig Skizzen Eisensteins, ausgeliehen vom Russian State Archive of Literature and Art, neben einer Auswahl seiner Filme, die raumgreifend in Slow Motion projiziert werden, so dass jedes Einzelbild in seiner Eigenständigkeit erlebbar wird. Über fünfzig Aquatinta-Radierungen aus allen vier Werkzyklen Goyas aus dem Morat-Institut, Freiburg treffen auf eine konzentrierte Auswahl von Longos großformatigen Zeichnungen der letzten sieben Jahre aus internationalen Sammlungen.
 
Die Ausstellung PROOF wurde vom Garage Museum of Contemporary Art, Moskau initiiert und von Kate Fowle, Chef Kuratorin Garage, in Zusammenarbeit mit Robert Longo kuratiert. Die Deichtorhallen sind die einzige deutsche Station der internationalen Tournee, die von Moskau über New York nach Hamburg führt.

Francisco Goya: There was no help from Los Caprichos (The Caprices) (1797–1798), State Central Museum of Contemporary History of Russia, Moscow

Ausstellungsdauer: 17. FEBRUAR − 27. MAI 2018
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 11 − 18 Uhr
Jeden 1. Donnerstag im Monat: 11 − 21 Uhr (außer an Feiertagen)


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