Luther gilt durch seine Bibelübersetzung als Schöpfer der neuhochdeutschen Schriftsprache, durch seine berühmten Tischreden gleichzeitig als genauer Beobachter der Alltagssprache, Schöpfer von Sprichwörtern und Redewendungen. Da verwundert es kaum, dass er das Interesse vieler deutschsprachiger Autoren auf sich zieht und zum Gegenstand der Literatur wird.
Das Bild Luthers über die Jahrhunderte ist äußerst wechselvoll: Es reicht vom Helden bis zum Teufelsbündler, vom Aufklärer bis zum Nationalisten. Dieser Variantenreichtum hat zu ganz unterschiedlichen literarischen Bearbeitungen geführt, denen sich die gemeinsame Tagung des Buddenbrookhauses, des Günter Grass-Hauses und des Europäischen Hansemuseums widmet.
Die Vorträge beleuchten Luthers Wirkung auf die Entwicklung der deutschen Sprache und sein Bild in der Literatur: unter anderem bei Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, Thomas Mann und Günter Grass. Die abschließende Podiumsdiskussion bietet disziplinenübergreifend Perspektiven auf die ›Folgen‹ Luthers in Kunst und Kultur.
Auf dem Podium diskutieren:
Dr. Tillmann Bendikowski
Friedrich Dieckmann
Pröpstin Petra Kallies
Dr. Dagmar Täube
Programm:
10.00 Uhr: Begrüßung
10.15 Uhr: Friedrich Dieckmann
Luther im Spiegel. Von Lessing bis Thomas Mann
11.00 Uhr: Diskussion mit dem Referenten
11.15 Uhr: Kaffeepause
11.45 Uhr: Jutta Krauß
Ein »gewaltiger Dolmetscher«. Luther und die deutsche Sprache
12.15 Uhr: Barbara Gribnitz
»... mit der Freimütigkeit, die ihm eigen war.« Kleists literarischer Luther
12.45 Uhr: Diskussion mit beiden Referentinnen
13.15 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr: Bernd Hamacher
»Der stiernackige Gottesbarbar«. Thomas Mann und die Reformation Martin Luthers
15.00 Uhr: Volker Neuhaus
Rhythmisierte Prosa und säkularisierte Theologie.
Günter Grass als Schüler Martin Luthers
15.30 Uhr: Diskussion mit beiden Referenten
16.00 Uhr: Kaffeepause
16.30 Uhr: Podiumsdiskussion
Luther und die kulturellen Folgen der Reformation
Moderation: Pastorin Annegret Wegner-Braun
17.30 Uhr: Verabschiedung