Magazin machen. Das Zeitmagazin

Freitag, 14. April 2017, 10:00 - 18:00
Museum für Kunst und Gewerbe HamburgSteintorplatz, 20099 Hamburg
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Was macht ein Magazin aus, das einer überregionalen Zeitung beiliegt? Was sind seine Besonderheiten, wie entste hen die Themen und warum spielen Fotos eine ganz andere Rolle als bei einem Zeitungsformat? Um Fragen wie diese geht es in der Ausstellung, die das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) ab März 2017 zeigt. Wie entsteht ein solches Heft, aus welchen Teilen setzt es sich zusammen, was variiert, was ist stets anders? Und wie unterscheidet es sich von Zeitschriften, die am Kiosk einzeln erhältlich sind? Kurz: Es geht um das Konzept und die spezifischen Eigenheiten eines Magazins, aufgezeigt am Beispiel des Zeitmagazins. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt vor allem auf dem Umgang mit Bildern und Illustrationen. Die Besonderheiten des Magazins, von den Rubriken bis zu herausragenden Fotostrecken werden wie in einem Querschnitt ausgebreitet und können miteinander verglichen werden. Zu sehen sind über 200 Exponate, teils in großformatigen Ausdrucken.

Als Die Zeit 1970 das erste Mal mit einer farbig gedruckten Beilage erscheint, gibt es durchaus Widerstände. Marion Gräfin Dönhoff, Herausgeberin der Wochenzeitung, war skeptisch „was den spekulativen Charakter von Bildern betraf“, erinnerte sich 1996 Jochen Steinmayr, der erste Chefredakteur des Magazins. Doch schon bald erfreut sich das Zeitmagazin mit seinen farbigen Anzeigen und Abbildungen steigender Beliebtheit bei den Lesern und bei den Anzeigenkunden. 1999 wird das Zeitmagazin in der gewohnten Form eingestellt, an seine Stelle tritt unter dem Namen „Leben“ ein neues Ressort in der Zeit.

2007 erscheint „die emotionale und persönliche Seite der ZEIT“, wie es in der Selbstdarstellung heißt, wieder unter altem Namen und als eigenes Magazin in der Zeit. Verantwortlich für die Inhalte des Magazins zeichnet seitdem Chefredakteur Christoph Amend. Die Mischung aus Reportagen, Essays, Porträts und Interviews, Fotografien international renommierter Künstler, Kolumnen sowie Kunst- und Stilthemen knüpft an die Tradition des alten Zeitmagazins an.

Anders als Die Zeit, die ihren Sitz in Hamburg hat, wird das Zeitmagazin in Berlin erarbeitet. Doppelungen mit der Zeitung werden durch Absprachen vermieden. Die Redaktion hat einen festen Stamm von über dreißig Redakteuren, Journalisten und anderen Mitarbeitern. Der Umfang des Magazins variiert zwischen 50 und 120 Seiten, abhängig von den Themenschwerpunkten und der Zahl der Anzeigen. Einen wichtigen Teil des Heftes nehmen die verschiedenen Rubriken ein: Angefangen mit der liebenswerten Bildgeschichte des Zeichners Janosch unter dem Inhaltsverzeichnis bis zum Interview auf der letzten Seite („Das war meine Rettung“) verteilen sich mehr als ein Dutzend Rubriken über das Heft und bilden ein festes Gerüst, in das längere Artikel eingebaut werden.
Bekannt sind beispielsweise die Alltagskommentare von Harald Martenstein, die Deutschlandkarten mit ihren absurden Fragestellungen (wie verteilen sich Sonnenuhren, Erlenzeisige oder Hausschlachtungen in Deutschland) oder die Träume von Prominenten oder auch die Spiele-Seiten mit den Rätseln. Immer wieder erscheinen auch große politische Reportagen im Heft.

Das Zeitmagazin nimmt für sich in Anspruch, seinen Abbildungen einen hohen Stellenwert einzuräumen. Sie sind dem Text gleichgestellt, entstehen oft unabhängig von ihm und werden erst in der Redaktion mit dem Text zusammengefügt. Diesen Eigenwert der Abbildungen – zumeist handelt es sich um Fotos, aber auch gezeichnete Illustratio- nen sind keineswegs selten – demonstriert bereits das „doppelte“ Titelbild: Direkt auf das Titelblatt folgt regelmäßig eine Seite mit einem zweiten Titel, und erst hier findet man einen schriftlichen Hinweis auf das Thema.

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Zeitverlag.

Bild: Zeitmagazin Cover aus dem Jahr 2016, Foto: Louisa Schröder/MKG

 

Ausstellungsdauer: 17. März bis 2. Juli 2017
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21


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