Zu Lebzeiten schon als „weltberühmt“ bezeichnet, was manch anderem Großmeister der Musik versagt blieb, ist es um Buxtehude nach seinem Tod schnell still geworden. Doch wussten die Musikkenner immer um seine Bedeutung. Seine „Wiederentdeckung“ verdankt er der Bachrenaissance, die auch zur Erforschung von dessen Lehrern führte. Doch blieb Buxtehude lange Zeit ein „Vorläufer“ Bachs. Lediglich für Organisten gehören seine Orgelkompositionen immer schon zum Kernbestand des zu spielenden Repertoires. Erst in neuerer Zeit wird ihm, als dem bedeutendsten Vertreter der Norddeutschen Barockmusik, eine ganz eigenständige Bedeutung zuerkannt. Diese Entwicklung des Buxtehude-Bildes soll in dem Vortrag von Arndt Schnoor u.a. auch durch Klangbeispiele und Bildmaterial erläutert werden.
Arndt Schnoor, in Lüneburg geboren, studierte in Hamburg und Stuttgart Bibliothekswesen und baute in Cuxhaven eine Musikbibliothek auf, bevor er 1987 als Leiter der Musikhochschulbibliothek nach Lübeck kam. In gleicher Funktion ist er seit 1993 an der traditionsreichen Musikabteilung der Stadtbibliothek tätig. Er hat etliche Artikel insbesondere zur Musikgeschichte seiner Heimatstadt und zu Lübeck veröffentlicht, u.a. in den führenden Musiklexika „The new Grove of Music and Musicians“ und „Musik in Geschichte und Gegenwart“. Auch ist er als Herausgeber von Noteneditionen zur Lübecker Musikgeschichte tätig.