Nach der Teilung des römischen Imperiums wurde Ravenna für 150 Jahre das Zentrum des westlichen Reiches. Es war eine tief greifende Zeitenwende, in der in Ravenna für Europa schicksalhafte Entscheidungen getroffen wurden; Hunnensturm und Völkerwanderung bedrohten die damalige zivilisierte Welt.
Herausragende Persönlichkeiten waren Gallia Placidia, Kaisertochter, Westgotenkönigin und römische Kaiserin, Aetius, genialer Feldherr und Bezwinger der Hunnen, Theoderich der Große, Gründer des Ostgotischen Reiches und Justinian, der Bezwinger der Goten. Sie alle haben ihre Spuren durch großartige Bauten hinterlassen; fast scheint es, als wollten sich die Kontrahenten mit ihren Prachtbauten gegenseitig überbieten.
In dieser Zeit entstanden die weltberühmte Basilika San Apollinare in Classe, die Kirche San Vitale (lange die prächtigste Kirche des Abendlandes und Vorbild für den Aachener Kaiserdom) und die Baptisterien der Arianer und Orthodoxen – heute anerkannte Weltkulturerbestätten. Die Mosaikkunst wurde in diesen Bauten zu einem unvergleichlichen Höhepunkt geführt. Ereignisse dieser 150 jährigen Zeitspanne werden mit den Persönlichkeiten, den Bauwerken und den einzigartigen Mosaiken in einem ca. 60 minütigen Vortrag im Zusammenhang betrachtet.