Die lustige Witwe, das ist Hanna Glawari. Sie hat reich geerbt und kann es sich nun gut gehen lassen und die Salons der Pariser Upper Class unsicher machen. Wären da nur nicht ihre ganzen Verehrer, die ein Auge auf ihr Vermögen geworfen haben! Denn nun sieht sie die Chance, ihre Jugendliebe Danilo zu heiraten – doch ausgerechnet der möchte nicht in den Ruf kommen, nur aus Habgier zu ehelichen.
Eigentlich waren es ja die Männer, die jahrhundertelang den ersten Schritt wagen mussten. Doch auf die Männer ist in Franz Lehars Operette nun so gar kein Verlass mehr, und so ist es Hanna selbst, die alle Räder in Bewegung setzt, ihre Liebe zu gewinnen. Franz Lehár stellte die damaligen Konventionen der Operette auf den Kopf und landete einen Sensationserfolg: Gekonnt fing er die Veranderungen des gesellschaftlichen Klimas nach 1900 ein – von der Diskussion um das Frauenwahlrecht bis zur anbrechenden sexuellen Liberalisierung. »Die lustige Witwe« wurde zum internationalen Medienereignis: Schon bald promenierte man inspiriert vom Kostüm Hannas in immer groser dimensionierten »Lustige-Witwe«-Huten und tanzte überall auf der Welt zu »Lippen schweigen, ’s flüstern Geigen«.
Foto: (c) Olaf Malzahn