Tagung: Zurückgeben? Einblicke in die Debatte um koloniale Museumssammlungen

Donnerstag, 03. November 2022, 13:00 - 19:00
ZKFLKönigstraße 42 , 23552 Lübeck
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In den letzten Jahren hat sich in vielen deutschen Städten eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und den Museumssammlungen aus jener Zeit entfaltet. In Lübeck sind diese Entwicklungen noch relativ neu. So wird der aktuelle Vorschlag der Lübecker Museen, den Ländern Namibia und Äquatorialguinea Angebote zur Rückgabe sterblicher Überreste und unrechtmäßig angeeigneter Objekte zu machen, in Lokalpolitik und Stadtgesellschaft breit diskutiert.

Der Lübecker Fall ist von überregionalem Interesse, weil sich hier grundsätzliche Fragen hinsichtlich der Praxis von Provenienzforschung und Restitutionen in Deutschland auftun. So scheint es angebracht, einen Überblick über den aktuellen Stand der Diskussion sowohl in der Stadt als auch im Land zu geben, Standpunkte auszutauschen, Visionen und konkrete Handlungsvorschläge zu entwickeln. Das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck und die Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck laden führende Fachleute zu einer öffentlichen Tagung ein, um über die Erfahrungen in anderen Städten mit Rückgaben oder alternativen Modellen der Eigentumsübertragung zu informieren.

Die Tagung findet ab 13:00 Uhr im Vortragssaal des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, Königstr. 42, 23552 Lübeck, statt. Sie gliedert sich in drei Sektionen. Zunächst verdeutlichen die eingeladenen Fachleute in kurzen Impulsreferaten ihre Haltung zu Rückgaben und zu damit verbundenen Fragen, etwa nach dem Wert der Objekte, der Aufarbeitung der Deutschen Kolonialgeschichte oder den Bedürfnissen der Herkunftsgemeinschaften. In einer zweiten Sektion werden die Forschungen in Lübeck, die zu dieser Initiative führten, noch einmal dargestellt und den aus der Politik und Stadtgesellschaft geäußerten Vorbehalten Raum gegeben. Zuletzt findet eine Podiumsdiskussion statt, in der wir sowohl den Lübecker Fall als auch die generelle Zukunft von Provenienzforschung und Restitutionen in Deutschland erörtern.

 

VORLÄUFIGES Programm:
13:00 Uhr Ankunft und Online-Registrierung

13:15 Uhr Grußworte und Einleitendes
Prof. Dr. Hans Wißkirchen (Direktor Lübecker Museen)
Monika Frank (Senatorin für Kultur und Bildung HL)
Dr. Ulrike Pluschke (Kultusministerium des Landes Schleswig-Holstein, Kiel)
Dr. Larissa Förster (Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Berlin)

Impulse
14:00 Uhr Prof. Dr. Hans Peter Hahn (Accra/ Frankfurt):
Aufwertung durch Restitution! Warum Sammlungen an Wert gewinnen, wenn ein Teil restituiert wird.

14:15 Uhr Dr. Claus Deimel (Hamburg):
System Potlach oder Säuberung: Möglichkeiten für ethnographische Sammlungen

14:30 Uhr Israel Kaunatjike (Berlin):
[Perspektive der Herero]

14:45 Uhr Dr. Joachim Zeller (Berlin):
Erinnern und Vergessen. Postkoloniale Gedenkkultur in Deutschland

15:00 Uhr N.N. [Fallbeispiel erfolgreicher Restitutionen]

15:30 Uhr Pause

16:00 Uhr Prof. Dr. Cornelius Borck (ZKFL):
Das Lübecker Restitutionsvorhaben

16:30 Podiumsdiskussion
anschließend Fragen aus dem Publikum

Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen. Bitte registrieren Sie sich hierzu bis zum 27. Oktober 2022 unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Abhängig von der Pandemielage kann die Veranstaltung vor Ort oder online verfolgt werden. Das genaue Programm der Tagung wird einige Tage vor der Veranstaltung auf den Websites des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung sowie der Lübecker Museen veröffentlicht und an alle angemeldeten Gäste per E-Mail verschickt.


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