Nichts, was Sie in dieser Stadtführung über Lübeck erfahren, stimmt. Alles ist erstunken und erlogen.

In dieser zweiten Führung durch Lübeck wollen wir von der Puppenbrücke aus einen Blick in Richtung St. Lorenz werfen. Ein Stadtteil, über den man noch immer wenig weiß. Was als gesichert gilt, ist die Tatsache, dass St. Lorenz einmal das St. Pauli Lübecks werden sollte, das man dann eben über die Puppenbrücke betreten hätte – der Name sollte Programm sein. Man hatte schon begonnen die ersten Nackten aus Stein zu formen, hatte einigen Lübeckern beigebracht lässig und nackt an Stangen zu tanzen, sowie in Skianzügen und mit nackenlangem Haar eine gute Figur zu machen, da wurde all das den Stadtvätern doch zu heikel, und man entschied sich, das Unterfangen eines lübeckschen St. Paulis lieber doch sein zu lassen. Eilig fertigte man aus Beton ein wenig Kleidung, verlegte Schienen in dem bereits erbauten prunkvollen Animierpalast mit den phallusartigen Türmchen. Heute weiß kaum wer von diesen Plänen. Einzig ein nackter Hintern zeugt noch immer von jenem Ansinnen und treibt manch einem Touristen die Schamesröte ins Gesicht.

Foto: (c) Sven Amtsberg