Die Schriftstellerin Yulia Marfutova wird für ihr Buch „Der Himmel vor hundert Jahren“ ausgezeichnet. Denn mit dem Roman hat die Preisträgerin ein glänzendes Debüt vorgelegt, das in sprachlich virtuoser Form die Ereignisse in einem abgeschiedenen Dorf im russischen Reich um das Jahr 1918 schildert. Historische Situation und allgemein menschliche Fragen verbinden sich zu einem sensibel und kunstvoll komponierten Werk, das die Bedeutung der Sprache und des Erzählens für das Zusammenleben auf verschiedenen Ebenen reflektiert.
Begrüßung: Dr. Birte Lipinski,
Laudatio: Jürgen Feldhoff
Dankrede und Kurzlesung: Yulia Marfutova
im Anschluss Empfang
Ein russisches Dorf um das Jahr 1918. Die Revolution hat bereits stattgefunden, der Bürgerkrieg ist in vollem Gange, aber die Bewohner:innen haben von den historischen Ereignissen noch nichts erfahren. Doch selbst an einem Ort wie diesem steht die Zeit nicht still. Als ein Messer herunterfällt, taucht ein Fremder auf. In «Der Himmel vor hundert Jahren» treffen sich Ideen und Ideologen, Dorf und Welt, Gestern und Heute, Humor und Verstand.
Zur Autorin:
Yulia Marfutova, geboren 1988 in Moskau, studierte Germanistik und Geschichte in Berlin und promovierte in Münster. Für ihre literarischen Arbeiten erhielt sie unter anderem das Arbeitsstipendium des Berliner Senats und den GWK-Förderpreis für Literatur. Sie war Stipendiatin des Brecht-Hauses und der Jürgen-Ponto-Stiftung, der Meisterklasse der Berliner Festspiele und des Literarischen Colloquiums Berlin. Yulia Marfutova lebt in Boston.
Buddenbrookhaus Lübeck: Der 10. Debütpreis geht an Yulia Marfutova