Der Puppenspieler Srulik erinnert sich des Ghetto-Theaters im litauischen Vilnius 1942, basierend auf Herman Kruks Tagebucheinträgen. Ihre Auftritte im Theater retten die Künstler:innen vor der Erschießung – dies hat Jakob Gens, Chef der jüdischen Ghettopolizei, beim SS-Führer Hans Kittel erwirkt. Pragmatisch versucht Gens, die Zahl der Opfer gering zu halten, doch heiligt der Zweck die Mittel?
Im Zwiegespräch mit seiner vorlauten Puppe Lina setzt sich Srulik für die berühmte Sängerin Chaja ein. Sie sind der zynischen Tyrannei des SS-Offiziers Kittel ausgeliefert, der jüdischen Humor, Jazz und Gershwin liebt – und ein gnadenloser Mörder ist.
Malte C. Lachmann inszeniert nach »Die Dreigroschenoper « und »Alice« das Schauspiel mit Musik und Puppenspiel über die Ökonomie von Überleben und Tod: Dürfen einzelne Menschen geopfert werden, um andere zu retten?
Inszenierung Malte C. Lachmann Bühne Ramona Rauchbach Kostüme Tanja Liebermann, Medea Karnowski Musikalische Leitung/Arrangements Willy Daum Puppenbau/Beratung Judith Mähler Jiddisch-Betreuung Martin Quetsche Licht Georg Marburg Dramaturgie Anja Sackarendt
Srulik, ein Puppenspieler und die Puppe Lina Will Workman Kittel, ein Nazi-Offizier Andreas Hutzel Weiskopf, ein Unternehmer Vincenz Türpe Chaja, eine Sängerin Kathrin Hanak Gens, Leiter des Ghettos Henning Sembritzki Kruk, der Chronist und Ghetto-Bibliothekar Heiner Kock Dessler, jüdischer Ghettopolizei-Offizier Sven Simon Kinder Statisterie
Puppen: Gerstein / Tobias / Helena / Rabbi Heiner Kock Abraham / Jankel Vincenz Türpe Lea / Luba Kathrin Hanak Umah Sven Simon Itzig Will Workman
Musiker: Chaikin Edgar Herzog Schloime Peter Imig Feivel Tobias Hain Moishe Willy Daum
Dauer ca. 1 Stunde, 40 Minuten (keine Pause)
Foto: Falk von Traubenberg