Musiktheater: Owen Wingrave

Sonntag, 26. September 2021, 18:00
Theater Lübeck – Großes HausBeckergrube 16, 23552 Lübeck
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»Ich habe keine Angst: Der Mut im Krieg ist falsch, der Mut im Frieden, so wie’s Dichter sehen, siegt allemal.«

 

Über der Offiziersfamilie Wingrave liegt der Schatten eines alten Fluchs: Der Legende nach erschlug ein Vorfahr seinen Sohn, weil dieser die Familienehre nicht verteidigen wollte. Die Leiche des Kindsmörders wurde kurz darauf im selben Zimmer aufgefunden und die Todesursache nie geklärt. Krieg, Disziplin, Ordnung und Hierarchiegläubigkeit bestimmen das Sein der Wingraves seit Generationen. Im Gegensatz dazu hat die Erinnerung an das Schicksal des erschlagenen Sohns das Leben von Sprössling Owen geprägt. Owen, braver Junge und Familienstolz, entscheidet sich, nach reiflicher Überlegung, seine Offiziersausbildung abzubrechen und die Militärakademie zu verlassen. Die Familie betrachtet diese Haltung als Verrat. Er wird bedrängt, verspottet, bedroht und am Ende enterbt. Selbst seine Verlobte wendet sich von ihm ab, da sie ihn für einen Feigling hält. Doch gerade der Mut, seiner Familiengeschichte und seinem Schicksal zu widerstehen und seinen eigenen Überzeugungen treu zu bleiben, ist die Stärke, die Owens Charakter ausmacht.

Benjamin Britten floh 1939 nach Amerika, da er den Krieg in Europa heraufkommen sah. Nach seiner Rückkehr ließ er sich 1942 in England als Pazifist registrieren. Den Rest der Kriegszeit veranstaltete Britten sodann anstelle des Armeedienstes Konzerte für die vom Krieg am härtesten betroffenen Bevölkerungsgruppen. Im »War Requiem«, seinem großen pazifistischen Hauptwerk, vertonte Britten 1962 Gedichte des englischen Kriegsdichters und Soldaten Wilfried Owen, die im Gegensatz zur offiziellen patriotischen Rhetorik standen und sich mit seinen eigenen Kriegserlebnissen deckten. »Owen Wingrave« ist als Ausdruck der pazifistischen Überzeugungen Brittens gedeutet worden, die er zum Teil selbstironisch, aber meist offen und voller Mut in seiner Oper verteidigt. In seiner Inszenierung wird Stephen Lawless einen Fokus auf die Geschichte des persönlichen Widerstands und die Verarbeitung der Traumata der Vergangenheit setzen.


Fr 03/09/21 | 19.30 Uhr Premiere
Großes Haus

So 05/09/21 | 18.00 Uhr Premiere +
Großes Haus

So 26/09/21 | 18.00 Uhr
Großes Haus


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