Kosmische Welten, Landschaften mit Insekten und fantastischen Figuren, imaginäre Strandlandschaften mit monumentalen Gehäusen von Muscheln und Schnecken: Das und noch viel mehr ist die phantastische Bildwelt der Künstlerin Ilse Willers (1912-2010).
Die Drostei zeigt aus ihrem eigenen Bestand ca. 40 Ölbilder und 40 Grafiken.
Seit einigen Jahren befinden sich zahlreiche Ölbilder und Grafiken (Radierung, Holz-und Linolschnitt) der Künstlerin Ilse Willers im Bestand der Drostei. Beim Sichten, Inventarisieren und Überprüfung des Zustands der Bilder entwickelte sich allmählich die Idee, diese Arbeiten, nach einer großen Werkschau im Jahr 1995, einmalmehr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ilse Willers wurde 1912 in Galbrasten/Ostpreußen geboren. Nach ihrem Abitur in Insterburg studierte sie zunächst in Berlin, bevor sie ihr Studium an der Kunstakademie in Königsberg fortsetzte. Nach ihrer Vertreibung 1945 aus Ostpreußen ließ sie sich mit Mann und Kindern in Wedel nieder. Ilse Willers bildete sich künstlerisch beständig weiter, u.a. lernte sie im Rahmen der Sommerakademie Salzburg bei Oskar Kokoschka(Malerei) und Johnny Friedländer (Farbradierung). Zahlreiche Einzel-und Gruppenausstellungen konnte sie realisieren, zwischen 1973 und 1980 war sie auf internationalen Kunstmessen wie Basel, Frankfurt, Düsseldorf und Köln vertreten. 1995 wurde ihr in Hamburg der Arnold-Fiedler-Preis des BBK Hamburg verliehen. Zunächst widmete sich Ilse Willers vorrangig der Grafik. Die Wahl der Motive ist weder abstrakt noch ist sie wirklich gegenständlich: Ilse Willers schafft einen ganz eigenen, surrealistisch anmutenden, phantastischen Raum mit antropomorphen, also vermenschlichten Wesen, fremdartigen Gestalten und Gestirnen. „In meiner Graphik gibt es verschiedene Zyklen: Muschelvenus, Kosmos, Vogel-und Insektenmaschinen, Phantome und Phänomene. Bei meinen Darstellungen mit den antropomorphen Gestalten, beziehungsweise Knochengerüsten und Inneres habe ich nicht an Negatives und Destruktives, was den Menschen anbelangt, gedacht, ich wollte keinen Verfall oder Überbleibsel aufdecken“ beschreibt die Künstlerin ihre fabelhaft anmutende Bildwelt.